Unternehmen
Bertelsmann will sich teilweise von Sony BMG trennen
Mediengruppe hält derzeit 50 Prozent an Sony BMG - Komplett-Ausstieg sei nicht geplant
Frankfurt - Bertelsmann erwägt, sich von seiner
50-Prozent-Beteiligung am Musik-Gemeinschaftsunternehmen Sony BMG
Kreisen zufolge teilweise zu trennen. "Im Wesentlichen geht es um die
Hälfte jetzt und die Hälfte später", sagte eine mit der Situation
vertraute Person, die nicht genannt werden wollte. Der japanische
Unterhaltungskonzern Sony muss nach der Joint-Venture-Vereinbarung
jeder Veränderung der Anteile zustimmen. Die Japaner wollen zu den
Angaben keine Stellung nehmen. Sony-Chef Howard Stringer hat im Juni erklärt, die künftige
Eigentümerstruktur von Sony BMG hänge davon ab, wie Bertelsmann seine
Schulden zurückzahlen wolle, die sich der Gütersloher Medienkonzern
durch den Rückkauf der Anteile vom belgischen Investor GBL für 4,5
Mrd. Euro aufgebürdet hat. Bertelsmann-Chef Gunter Thielen hat
wiederholt erklärt, es gebe keinen Grund, etwas an der Eignerstruktur
des Musik-Produzenten zu ändern. Finanzchef Thomas Rabe hatte in
einem Zeitungsinterview allerdings davon gesprochen, dass Bertelsmann
seine Beteiligung "finanziell optimieren wolle", um im Umgang damit
flexibler zu werden. Es gehe aber nicht um einen Ausstieg. (APA/Reuters)