Wien - Beim nächtlichen Gassigehen mit seinem Schäferhund fand ein Wiener im Februar eine Kennzeichentafel auf der Straße. Er hob sie auf und brachte sie ins nächste Polizeikommissariat. Dort machte ihn ein Beamter darauf aufmerksam, dass für das Fundwesen das Magistrat der Stadt Wien zuständig sei. Weil es schon spät war, wollte der Mann die Nummerntafel im Kommissariat lassen. Daraufhin entstand ein Streit zwischen Finder und Beamten, der eskalierte und mündete in eine Festnahme wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt.

Am Mittwoch musste sich der Wiener im Straflandesgericht vor Einzelrichter Thomas Hahn verantworten, weil er laut Anklage den Polizisten mit gefährlichen Drohungen zu nötigen versucht hatte, die Nummerntafel zu übernehmen. Zudem soll er wortgewaltig dem Beamten mit seinem Schäferhund gedroht haben. Die Kollegen des Polizisten gaben jedoch einstimmig an, dass der Hund eher ruhig dagesessen und von ihm "keinerlei Aggression" ausgegangen seien. Es wurde sogar aus dem Nachbarbezirk ein Spezialwagen für den Abtransport von Tieren angefordert, weil der Wiener, eine Nacht in der Zelle verbringen musste. Der Mann wurde schließlich wegen tätlichen Angriffs auf einen Beamten verurteilt. Er bekam eine bedingte Geldstrafe von 2.000 Euro. Der Richterspruch ist rechtskräftig.(APA)