Sydney - Australische Wissenschaftler arbeiten an einer "Geheimwaffe" gegen eine ganze Serie von Krankheiten, die offenbar durch einen gemeinsamen Gen-Defekt hervorgerufen werden. Wie der Molekularbiologe Levon Khachigian von der Universität New South Wales am Dienstag in Sydney sagte, wurde der Wirkmechanismus "bis jetzt noch nicht an Menschen getestet".

Krankmachendes Gen

Die Forschungen beruhen auf der Vermutung, dass Krankheiten wie Hautkrebs, Arthritis und bestimmte Formen der Erblindung durch das Gen c-Jun ausgelöst werden und deshalb mit einem einheitlichen Wirkstoff bekämpft werden können. Das krankmachende Gen fand Khachigian in verschiedenen Arten entzündeten Gewebes, von Blutgefäßen über Lungen bis hin zu den Gelenken.

Tests 2007

"Unser experimenteller Wirkstoff Dz13 wirkt wie eine Geheimwaffe, die ihr Ziel findet", heißt es auf der Website der Universität. Teile der Forschungsergebnisse werden in der Juli-Ausgabe der US-Zeitschrift "Nature Biotechnology" veröffentlicht. Das Forschungsteam von Khachigian hofft, Dz13 zu Beginn des nächsten Jahres erstmals an Menschen testen zu können, die an einer Form von Hautkrebs leiden.

"Ob unser Medikament dann alleine oder in Kombination mit anderen Mitteln angewendet wird, müssen wir noch sehen", sagte Khachigian, "aber wir könnten es dem Repertoire von Behandlungsmöglichkeiten hinzufügen." Es gebe noch zahlreiche Unwägbarkeiten, fügte der Molekularbiologe hinzu. Dennoch verspreche er sich, dass die neue "Technologie" gegen mehrere Krankheitstypen anwendbar sei. (APA/AFP)