Die Zeitungen haben einer neuen Studie zufolge vom Internet profitiert. Das weltweite Datennetz habe die Printmedien nicht wie vorhergesagt verdrängt, heißt es in einer am Montag beim 53. Weltkongress der Zeitungen in Rio de Janeiro vorgestellten Untersuchung. Stattdessen hätten die Zeitungen die Herausforderung angenommen und mit einer neuen Vermarktung ihres Produktes Gewinne erzielt. In 27 der 46 untersuchten Länder steigerten die Zeitungen ihre Auflagen im vergangenen Jahr, fand der Weltzeitungsverband heraus. In anderen Staaten, in denen die Auflagen weiter zurückgingen, habe sich der Abwärtstrend zumindest verringert. Die Prognose von Microsoft-Mitbegründer Bill Gates, dass Zeitungen und Zeitschriften bis zum Jahr 2000 verdrängt seien, sei unklug gewesen, sagte Timothy Balding, Generaldirektor des Weltzeitungsverbands. "Jeder, der zu ihrer (der Printmedien) Beerdigung hierher kam, wird wahrlich enttäuscht werden." Vielmehr seien die Fernsehsender offenbar die stärksten Verlierer nach Einzug des Internets. Die Zahl derjenigen Internetnutzer, die ihren Fernsehkonsum reduziert haben, sei sechs Mal größer als die Zahl derjenigen, bei denen der Internetkonsum auf Kosten der Zeitungslektüre ging, heißt es in der Studie. Zeitungen hätten sich praktisch neu erfunden, sagte Balding. Sie hätten ihren Ruf als kompetente und glaubwürdige Nachrichtenvermittler behauptet und ihre Markennamen auch entsprechend im Internet vermarktet. Selbst einen leichtem Rückgang ihrer Printauflage hätten viele Zeitungen mit einem Internet-Auftritt mehr als wettmachen können. (APA/AP)