Aus den Atomlabors in Los Alamos im US-Bundesstaat New Mexico sind geheime Daten der USA und Russlands verschwunden. Laborchef John Browne sprach am Montag von einem "extrem ernsten Vorfall". Die Zeitung "New York Times" berichtete, Festplatten mit Daten über Atomwaffen seien aus verschlossenen Containern in der Abteilung X des Labors verschwunden. Dort würden Atomwaffen entworfen. Es sei nicht bekannt, ob die Festplatten gestohlen oder einfach nur verlegt worden seien. Der Chef der Spionageabwehr der US-Energiebehörde, Ed Curran, sagte, bislang gebe es keine Hinweise auf Spionage. Browne zufolge ermittelt die Bundespolizei FBI in dem Fall. Die Daten wurden der Zeitung zufolge von Einsatzkräften der Regierung verwendet, die auf Terroristendrohungen und Atomunfälle reagiert. Zudem seien auch Informationen über das russische Atomwaffen-Programm auf den Festplatten gespeichert gewesen. Browne bestätigte, dass elektronische gespeicherte, vertrauliche Informationen verschwunden seien, nannte jedoch keine Einzelheiten. Dem "Times"-Bericht zufolge wurde der US- Regierung das Fehlen der Festplatten am 1. Juni gemeldet. Es sei bei einer Suche bemerkt worden, die nach einem Waldbrand in der Nähe der Anlage eingeleitet worden sei. Am 4. Mai war ein Feuer im nahe gelegenen Nationalpark Cerro ausgebrochen und hatte etwa 18.000 Hektar Land vernichtet. Die Labors waren zeitweise geschlossen worden. (Reuters)