Madrid - Der iranische Chefunterhändler Ali Larijani hat sich positiv über das internationale Angebotspaket im Atomstreit geäußert. Es gebe keinen Grund, eine Sackgasse in den Verhandlungen zu befürchten, sagte Larijani am Freitag bei einem Besuch der spanischen Hauptstadt Madrid. Zweifel an dem Vorschlag müssten über Gespräche ausgeräumt werden. Er habe einen "positiven Eindruck" von dem Paket.

Das von den fünf Vetomächten des UNO-Sicherheitsrats sowie Deutschland ausgearbeitete Angebot sieht Anreize wie auch Drohungen vor, die den Iran dazu bewegen sollen, sein umstrittenes Programm zur Uran-Anreicherung auszusetzen. Die iranische Regierung berät nun schon seit Anfang Juni über das Paket und hat bislang keine offizielle Antwort darauf gegeben.

Der Iran steht im Verdacht, heimlich Atombomben zu entwickeln. Die Regierung in Teheran bestritt dies immer wieder und betont stattdessen, ihr Atomprogramm diene lediglich friedlichen Zwecken wie der Energiegewinnung.

"Fruchtbar und konstruktiv"

Das Treffen am Vortag mit dem EU-Außenbeauftragten Javier Solana in Brüssel bezeichnete Larijani als "sehr fruchtbar und konstruktiv". Auch eine Sprecherin Solanas sprach am Freitag von einem guten Anfang. Die EU rechne bei einem weiteren Treffen mit allen Verhandlungspartnern am Dienstag mit einer substanziellen Antwort, sagte die Sprecherin. Die sechs Länder, die den Vorschlag erarbeitet haben, drangen zuletzt auf eine Antwort noch vor dem G-8-Treffen in Russland am 15. Juli. Der Iran hat dagegen angekündigt, bis zum 22. August auf den Vorschlag zu antworten.

Larijani übte Kritik an den aufgebrachten Fristen. Diese würden nur das Vertrauen auf beiden Seiten untergraben, sagte er. Die EU könne das Vertrauen des Iran in die Gespräche dagegen verstärken, wenn sie Export-Beschränkungen auf Industriegüter aufhebe. (APA/Reuters)