Wien - Die ins Rennen um den Oscar für fremdsprachige Filme geschickten Streifen müssen künftig nicht mehr in der Sprache des jeweiligen einreichenden Landes sein. Diese neue Regelung wurde kürzlich von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences verkündet, berichtete der "Kurier" in seiner Dienstagsausgabe. Für den Regisseur Michael Haneke kommt die Regelung zu spät, denn dessen "Cache" durfte 2006 nicht für Österreich in den Wettbewerb, weil er in französischer Sprache gedreht worden war.

"Da bin ich wohl ein Jahr zu früh dran gewesen", bedauerte Haneke am Dienstag. "Für die Zukunft ist das aber sicher vernünftiger", so Haneke weiter. "Es war eine bescheuerte Regelung." Die Regelungs-Änderung würdigt die Tatsache, dass immer mehr Filme (nicht zuletzt aus dem europäischen Raum) international koproduziert sind.

Tatsächlich wurden die Oscar-Startverbote in den vergangenen Jahren immer häufiger. Die Academy verweist u.a. auf den italienischen Film "Private" von Saverio Costanzo, der im Nahen Osten spielt und daher auch in den jeweiligen Landessprachen gedreht wurde. "Die Situation schien uns nicht fair zu sein", meinte Academy-Direktor Bruce Davis. Von nun an spielt die Sprache des Films keine Rolle mehr - solange sie nicht Englisch ist.

Die nächste Oscar-Verleihung findet am 25. Februar 2007 statt. (APA)