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ÖGB-Frauenvorsitzende und Vizepräsidentin Renate Csörgits fordert ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
Foto: APA/dpa/Armin Weigel
Wien - "Absolut keine Entwarnung aus Frauensicht" sieht ÖGB-Frauenvorsitzende und Vizepräsidentin Renate Csörgits am Arbeitsmarkt. Inklusive Schulungsteilnehmerinnen ist die Zahl der arbeitslosen Frauen im Vergleich zum Juni des Vorjahres sogar weiter angestiegen. "Im Juni 2006 waren insgesamt 124.812 Frauen als arbeitslos gemeldet, das sind um 1.596 mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres", rechnet Csörgits vor. Sie verlangt ein Maßnahmenpaket zur aktiven Bekämpfung der Frauenarbeitslosigkeit und fordert Frauenministerin Rauch-Kallat zum Handeln auf.

ÖGB-Forderungen

An erster Stelle sollen Maßnahmen zur Schaffung von mehr Beschäftigung getroffen werden. "Allein durch den flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen können 12.700 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Insgesamt geht es um rund 90.000 Kinderbetreuungsplätze, die teils neu zu errichten, teils zu adaptieren sind, weil die Öffnungszeiten nicht passen", erklärt Csörgits. Nötig sei zudem der Ausbau der Pflegedienste und eine Steuerentlastung für die BezieherInnen kleiner und mittlerer Einkommen.

Wiedereinstiegs-Hilfen

Auch die Sicherstellung der Ressourcen für die aktive Arbeitsmarktpolitik über das Wahljahr 2006 hinaus ist für die ÖGB-Frauen vordringlich. Zudem verlangen die ÖGB-Frauen die Installierung von ArbeitnehmerInnen-Förderungsfonds nach dem Vorbild des Wiener WAFF in allen Bundesländern. "Diese Fonds sollen verstärkt beim Wiedereinstieg in das Berufsleben helfen", so Csörgits.

Reform des Kindergeldes

Weiters enthält das Maßnahmenpaket der ÖGB-Frauen eine Reform des Kindergeldes. "Wer Frauen den raschen Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtern und für Väter die Karenz attraktiv machen will, tritt schon längst für Änderungen beim Kindergeld und die Schaffung eines Vaterschutzmonats ein. Aber die Regierung schaltet auf stur - der Wiedereinstieg der Frauen und eine partnerschaftliche Teilung der Kinderbetreuung hat für sie offensichtlich keine Priorität." (red)