Wien - Empört reagierte SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Bettina Stadlbauer auf die Mobbing-Affäre rund um ÖBB-Personenverkehrsvorstand Wilhelmine Goldmann - DER STANDARD vom Montag berichtete. Auch wenn die Hauptversammlung, die offenbar dazu diente, Goldmann abzuservieren, abgesagt wurde, heiße das noch lange nicht, dass die Affäre ausgestanden sei. "Für mich stellt sich die Frage, wo bei dieser Angelegenheit die Stimme der Frauen bleibt. Eine hoch qualifizierte Spitzenmanagerin soll mit fadenscheinigen Argumenten ausgebootet werden. Warum schweigt Rauch-Kallat und tut so, als ob sie das alles nichts angehe?", ließ Stadlbauer am Dienstag in einer Aussendung verkünden. "Frauen haben mit dieser Regierung keinerlei Unterstützung, keinerlei Lobby - und es scheint fast, als habe das sogar System", meinte Stadlbauer, die zugleich an die vakante AMS-Besetzung bei den Landesgeschäfts-Führungspositionen in der Steiermark und in Oberösterreich erinnerte. "Obwohl von ausgeschriebenen zwanzig Führungspositionen derzeit nur vier mit Frauen besetzt sind, wird von Seiten der Arbeitgeber und der ÖVP versucht, männliche Parteisekretäre bestqualifizierten Frauen vorzuziehen. Auch hier vermisse ich eine Stimme für die Frauen von Seiten Rauch-Kallats", so Stadlbauer, die abschließend darauf hinweist, "dass dies nur zwei Beispiele dafür sind, dass die vorgebliche Frauenförderung dieser Regierung nichts als ein PR-Gag ist, ohne jede Substanz". (red)