Sie soll nun laut APA diesen Donnerstag stattfinden. Da soll zunächst eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung stattfinden, in der die ÖBB-Führung über die weitere Vorgangsweise beraten will.
Zukunft Goldmanns steht auf dem Spiel
Damit geht der angekündigte Showdown in der ÖBB-Personenverkehr AG in die Verlängerung. Ausgestanden ist der Zwist, bei dem nicht weniger als die berufliche Zukunft der ehemaligen Postbus-Chefin und langjährigen ÖIAG-Privatisierungsexpertin auf dem Spiel steht, natürlich nicht. Im Kern geht es darum, dass die ÖBB-Führung Goldmann aus ihrer Vorstandsfunktion entfernen will. Man wirft ihr zu diesem Zweck vor, ÖBB-Betriebsmittel (Telefon, Fax, Kopierer, Papier und Arbeitszeit) zweckwidrig für den gemeinnützigen Verein Opernwerkstatt Wien verwendet zu haben und dafür auch ÖBB-Mitarbeiter eingespannt zu haben.
Aus diesem Umstand heraus will man, wie in einer Stellungnahme der Kanzlei CMS Reich-Rohrwig Hainz dargelegt, Goldmann aus ihrem bis Ende 2008 laufenden Vertrag vorzeitig entlassen - ohne Auszahlung ihres Vertrages, versteht sich.
Haberzettl: "Mehr als dürftige" Argumentation
"Da muss es sehr sehr triftige Gründe geben für eine Abberufung", stellt Eisenbahn-Gewerkschaftschef Wilhelm Haberzettl klar. "Was bis jetzt vorliegt, ist allerdings mehr als dürftig, das reicht nie für eine Entlassung. Das ist eine klassische politische Verfolgungsaktion", meint Haberzettl, der vom ÖBB-Aufsichtsrat prompt verlangt, dass auch ÖBB-Vorstandsdirektor Erich Söllinger überprüft wird. Wenn man Goldmanns Zahlenwerk misstraue und ihr die Entlastung verweigere, müsse selbiger Maßstab auch bei Söllinger angelegt werden.
Ins selbe Horn stößt Ex-Finanzminister Ferdinand Lacina, derzeit Aufsichtsratspräsident des Autozulieferers Eybl in Krems: "Angesichts dessen, was in der Republik vorgeht, von ministeriellen Schuhrabatten bis hin zu Homepages, ist es ziemlich lächerlich, was man Goldmann jetzt vorwirft."Ihr deshalb in einer Hauptversammlung die Entlastung zu verweigern, sei außerdem völlig unverhältnismäßig.
"Menschenhatz"