Der Premier begründete die Haltungsänderung mit der Aussage von Staatspräsident Vaclav Klaus vom vergangenen Freitag, wonach er (Klaus) die Demission des Kabinetts in der jetzigen politischen Situation eines unklaren Machtwechsels auf keinen Fall annehmen werde. Das Staatsoberhaupt kann nämlich noch keine neue Regierung ernennen: Nach der Parlamentswahl konnte das neue Abgeordnetenhaus noch nicht seine Arbeit aufnehmen, weil die Wahl des Parlamentspräsidiums in der vorigen Woche scheiterte. Ein erneute Versuch, eine neue Führung der Volksvertretung zu wählen, ist für Freitag angesetzt.
In der Tschechischen Republik herrscht eine Patt-Situation zwischen der konservativen Demokratischen Bürgerpartei (ODS), den Christdemokraten (KDU-CSL) und den Grünen auf der einen Seite und der CSSD und den Kommunisten (KSCM) auf der anderen Seite. Beide Lager haben im 200-köpfigen Abgeordnetenhaus je 100 Mandate. "Warum sollte ich meinen Rücktritt erklären, wenn das Staatsoberhaupt ihn doch nicht annimmt? Das wäre bloß eine leere und theatralische Geste", sagte Paroubek am Montag.