Teheran/Banjul - Der Iran will sich im Atomstreit keiner Frist bei der Stellungnahme zum Angebot der fünf UN-Vetomächte und Deutschlands unterwerfen. Das sagte der iranische Außenamtssprecher Hamid Resa Assefi am Sonntag in Teheran. Die G-8-Außenminister hatten bei ihrem Treffen in Moskau in der vergangenen Woche eine Antwort des Irans bis kommendem Mittwoch gefordert. "Wir werden unsere Antwort im kommenden Monat geben", sagte der Sprecher weiter. Der iranische Monat Mordad dauert vom 23. Juli bis zum 22. August.

Angebotspaket

Die fünf Vetomächte und Deutschland hatten dem Iran am 6. Juni ein Angebotspaket vorgelegt. Es bietet unter anderem wirtschaftliche Anreize, wenn Teheran sein Atomprogramm aussetzt. Irans Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad. hatte zuvor bereits eine Antwort für Ende August in Aussicht gestellt.

Ahmadinejad warf dem Westen vor, andere Länder in ihrer Entwicklung zu behindern. Die "brutalen Weltmächte" seien "verärgert" über den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt anderer Länder und versuchten, diese klein zu halten, sagte Ahmadinejad beim Gipfel der Afrikanischen Union (AU) im gambischen Banjul am Samstag. In ihrer Gier insbesondere nach Energiereserven nähmen die führenden Länder "hunderttausende Tote" in Kauf. Gleichzeitig seien sie nicht bereit, den anderen Ländern neue Methoden der Energiegewinnung wie etwa die Atomenergie zu gestatten. Ahmadinejad forderte die AU-Gipfelteilnehmer auf, gemeinsam die "derzeitige globale Ungerechtigkeit" zu "korrigieren" und die "Rohlinge" auf Normalmaß zu bringen. (APA/AFP)