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Glühbirnen, aber auch Halogenlampen, steigen in der jüngsten IEA-Studie schlecht aus. Empfohlen werden Energiesparlampen.

Foto: APA/rubra
Paris - Ohne schnelle Aktionen wird der Energieverbrauch nur für Beleuchtung im Jahr 2030 80 Prozent höher sein als heute. Zu diesem Schluss kommen Experten in einer Studie der internationalen Energie Agentur IEA in Paris. 19 Prozent des globalen Stromverbrauchs geht nur für die Beleuchtung auf. Die Experten kritisieren vor allem eines: die Beleuchtungskörper haben sich in den vergangenen 100 Jahren nahezu nicht verändert.

"Beleuchtung ist einer der größten Stromfresser", so Paul Waide, IEA-Senior Policy Analyst und einer der Studienautoren. "Licht verbraucht mehr Strom als alle Wasser- und Atomkraftwerke der Welt herstellen." Die Menge an CO2, die dabei entsteht, macht etwa 70 Prozent der globalen Emissionen des Autoverkehrs und drei Mal soviel wie die gesamten Emissionen der Luftfahrt aus. Die Studie, die den G8-Staaten präsentiert wurde, soll darauf aufmerksam machen, Strategien für eine nachhaltigere Beleuchtung zu entwickeln.

Unveränderte Glühbirne

Es gebe nicht sehr viele Erfindungen, die sich seit 100 Jahren nahezu kaum verändert haben, ätzt BBC-Online. Eine davon ist die Glühbirne, die mehr oder weniger der Original-Erfindung von Joseph Swan und Thomas Edison entspricht. Dabei ist die Energieeffizienz der "Großmutter der Beleuchtungskörper" schlichtweg katastrophal: Nur fünf Prozent des Energieverbrauchs werden zu Licht umgewandelt. Die größten "Konsumenten" sind aber die Leuchtstoffröhren, die weltweit fast alle Büros und öffentlichen Gebäude erleuchten. Hier sei die Energieeffizienz wesentlich besser, wenn auch nicht optimal. Je nach Bauart beträgt sie zwischen 15 und 60 Prozent.

"Ineffiziente" Halogenlampen

Auch das Liebkind der "westlichen Mittelklasse" - die Halogenlampen - bekommen im IEA-Bericht ihr Fett ab: "Das ist mit Abstand die ineffizienteste Beleuchtung, die es gibt." Sie erzeugen große Mengen an Abwärme und heizen dadurch Wohnräume auf. "Diese Hitze macht es dann womöglich notwendig, eine Klimaanlage zur Kühlung zu installieren." Heftig kritisiert wird auch, dass auf der Erde immer noch viele Menschen leben, die kein elektrisches Licht nutzen können. Sie sind auf Lampen oder Laternen angewiesen, die mit fossilen Brennstoffen befeuert werden. "Diese Beleuchtung ist ineffizient, gibt schlechtes Licht und sorgt durch Abgase für eine Beeinträchtigung der Gesundheit und Umwelt", so der Bericht.

"Es gibt keinen Grund, warum man nicht auf umweltfreundliche Sparlampen umsteigt", so Waide. Eine Möglichkeit wäre etwa, Codes zur Energieeffizienz bei Beleuchtungskörpern für Gebäude zu erlassen. Solche rechtlichen Rahmenbedingungen werden nun in China für Neubauten geschaffen. Der Grund dafür sei einfach und logisch: Wenn die Energieeffizienz nicht erhöht wird, müsste alle acht Jahre ein Kraftwerk der Größe des Drei-Schluchten-Damms errichtet werden.

Empfehlung Energiesparlampen

Der Bericht richtet sich aber auch an alle Einzelpersonen in Zukunft auf Energiesparlampen umzusteigen. Zwar sei die Anschaffung der Lampen teurer, aber die Rechnung gehe dennoch auf, wenn man die deutlich niedrigeren Energiekosten und die längere Lebensdauer der Energiesparlampen mit einrechnet. "10.000 Stunden Licht aus Glühbirnen kosten 85 Euro, bei den Energiesparlampen allerdings nur 25 Euro", so Waide. Kritiken seitens der Konsumenten wegen verkürzter Lebensdauer von Energiesparlampen will Waide mit rechtlichen Regelungen kompensieren. Eine bessere Regulierung des Produktsektors durch Regierungen sei ein Schlüssel. (pte)