Wien - Die Grüne Bundesgeschäftsführerin Michaela Sburny (47) wird Freitagnachmittag vom Erweiterten Bundesvorstand in ihrer Funktion für die nächsten zwei Jahre wiedergewählt. Sburny war bereits von 1998 bis 2001 Bundesgeschäftsführerin, ging dann für ein Jahr in die Wirtschaft, ehe sie 2002 für die Grünen in den Nationalrat kam. Vor zwei Jahren - am 25. Juni 2004 - war sie dann als Bundesgeschäftsführerin gewählt worden.

Sburny war verantwortlich für den Nationalratswahlkampf 1999, außerdem wurde in ihrer Zeit das noch heute geltende Bundesparteiprogramm erarbeitet. Eine der Hauptaufgaben vor den nahenden Nationalratswahlen im Herbst dürfte die Vorbereitung der Grünen auf eine allfällige Regierungsbeteiligung sein. Sburny wird parteiintern zugute gehalten, die Grünen "aus turbulenten Zeiten in eine ruhigere" geführt zu haben, sowohl in finanzieller als auch in politischer Hinsicht.

Hauptschullehrerin

Sburny wurde am 17. Mai 1959 geboren. Nach ihrer Mittelschulzeit begann sie zunächst ein Medizinstudium. Sie brach es aber ab und arbeitete zunächst freiberuflich in diversen Jobs und im Sozialbereich, ehe sie Hauptschullehrerin wurde und fünf Jahre lang blieb.

Sburnys politisches Engagement hat in der Anti-Zwentendorf-Bewegung und der Frauenbewegung begonnen. Von der Alternativen Liste Wien kam sie über die Mitarbeit bei den Wiener Rathaus-Grünen zur Bundespartei. 1992 wurde sie bei den Wiener Grünen Referentin für Bildung, Soziales und Frauenfragen, 1993 wurde sie in den Landesvorstand gewählt. Von 1995 bis 1997 war Sburny Geschäftsführerin der Wiener Grünen. 1997/98 organisierte sie den Wahlkampf für die für die Grünen erfolgreiche niederösterreichische Landtagswahl vom März 1998. Im April 1998 wurde Sburny erstmals Bundesgeschäftsführerin.

Parallel zu ihrer Tätigkeit in der Politik absolvierte Sburny Anfang der 90er-Jahre eine spezielle Ausbildung für Organisationsentwicklung. Seit 1994 ist sie Organisationsberaterin für Projekte im Bildungs- und Non-Profit-Bereich. (APA)