Eine kuriose Frucht dieser Allianz hat man nun beim Klangbogen für eine halbszenische Aufführung ausgegraben: L'ape musicale (Die musikalische Biene), für die Da Ponte Arien und Ensembles verschiedener Komponisten zusammengetragen und neu getextet hat. Sein Libretto erzählt selbst wiederum die Entstehung eines solchen Pasticcios und ist gespickt mit ironischen Anspielungen auf Sängereitelkeiten, Primadonnenallüren und Theaterkabalen.
So weit, so interessant, zumal sich damit Gelegenheit bot, vergessene Musik von Mozart-Zeitgenossen wie Paisiello, Cimarosa oder Martín y Soler kennen zu lernen. Doch wie kann man das Sammelsurium von Opernmelodien, die das Publikum von 1789 wohl mit Amüsement wiedererkannte, heute schmackhaft machen? Im Theater an der Wien hatte man sich entschlossen, den Dichter selbst auf die Bühne zu bringen und die Geschichte teils erzählen, teils an ihr teilhaben zu lassen, was Andrea Jonasson mit wallendem weißem Haar, italianisierendem Akzent und sichtlicher Freude tat.
Gaudium Pädagogik
Auch wenn sich der Autor der neuen Zwischentexte, Michael Kraus, auf einer Gratwanderung zwischen Museumspädagogik und Pointenjagd bewegte, herrschte allgemeines Gaudium im Stile einer Volksbelustigung wie weiland in den Wiener Vorstadttheatern, wo man sich auch mit Improvisationen über etwaige Konfusionen hinweghalf.