Washington - Mehr als vier Jahre nach dem Sturz der afghanischen Taliban wird die radikale Moslemgruppe dem US-Militär zufolge immer stärker. Der Oberbefehlshaber der US-Truppen in Afghanistan, Karl Eikenberry, sagte vor Abgeordneten in Washington, die Taliban leite ihre Einsätze von Pakistan aus. Die Kommandostrukturen der Gruppe hätten sich verbessert, und ihre Anführer seien weiter frei. Eine Mitarbeiterin des US-Verteidigungsministeriums sagte den Abgeordneten am Mittwoch, auf lange Sicht werde die NATO und nicht die USA die Führungsrolle bei den Kämpfen in Afghanistan haben. Einen konkreten Zeitplan nannte sie jedoch nicht.In den vergangenen Wochen hat die Gewalt in Afghanistan deutlich zugenommen. Die Lage ist so instabil wie nie zuvor seit dem Sturz der Taliban 2001. Mehr als 1.100 Menschen kamen in diesem Jahr ums Leben, darunter 50 ausländische Soldaten. US-geführte Truppen haben eine Offensive im Süden des Landes begonnen, wo die Taliban ihre Hochburgen haben. Die NATO soll dort später die Kontrolle übernehmen. Insgesamt sind 28.000 von den USA geführte Soldaten im Land, 23.000 davon sind US-Bürger. (APA/Reuters)