Forscher am Zentrum für Studien über sexuelle Minderheiten in der Armee an der Universität Kalifornien in Santa Barbara hatten auf die umstrittene Passage in einer aus dem Jahr 1996 stammenden Vorschrift hingewiesen. Sie war 2003 bekräftigt worden. Homosexualität wird darin in einer Reihe mit Persönlichkeitsstörungen und "geistigen Defiziten" aufgeführt. Neun US-Abgeordnete hatten in der vergangenen Woche in einem Brief an Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zur Korrektur der Vorschrift aufgefordert.
USA
Pentagon will Homosexualität nicht mehr als Geistesstörung bewerten
Heeres-Direktive wird geändert
Washington - Das Pentagon will eine Vorschrift ändern, in
der Homosexualität als "Geistesstörung" eingestuft wird. Diese
Einschätzung sei falsch, die Direktive werde darum geändert, sagte
ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums am Mittwoch (Ortszeit)
in Washington. "Eine Klarstellung wird in den nächsten Tagen
veröffentlicht."
Hinsichtlich homosexueller Soldaten betreibt die US-Armee seit
1993 eine als "Don't Ask, Don't Tell" (Frag nicht, sag nichts)
bezeichnete Politik. Das bedeutet, dass Homosexuelle in der Armee
toleriert werden, so lange sie sich nicht offen zu ihrer Sexualität
bekennen. Im vergangenen Jahr mussten 726 Soldaten wegen ihrer
Homosexualität die Armee verlassen. (APA)