"Wir sind dabei, das Projekt zu finalisieren", sagte der Chef von OMV Gas, Werner Auli, dem Standard. Flüssiggas könne aufgrund des technischen Fortschritts wesentlich billiger zur Verfügung gestellt werden als noch vor ein paar Jahren, sagte Auli.
Flüssiges Erdgas(Liquified Natural Gas; LNG) entsteht bei minus 162 Grad in so genannten Coldboxes, bis zu 60 Meter hohen Kühltürmen. Darin schrumpft das Erdgas während der Verflüssigung auf ein Sechshundertstel seines ursprünglichen Volumens. Das so gewonnene LNG wird mittels riesiger Tankschiffe dorthin gebracht, wo es benötigt wird: nach Europa, Amerika oder Fernost.
Riesentanker
Die Schiffe sind so groß wie drei Fußballfelder und können bis zu 140.000 m3 Flüssiggas aufnehmen - genug um mehr als 30.000 Haushalte ein Jahr lang zu heizen. Am Zielort angekommen wird das Flüssiggas verdampft, in die Netze eingespeist oder direkt zur Stromerzeugung genutzt.
Die Investition in Krk, für die noch ein größerer Gaskonzern als Partner gewonnen werden soll, bezifferte Auli mit "700 Millionen Euro plus", die voraussichtliche Kapazität mit "zehn bis zwölf Millionen Kubikmeter pro Jahr".
Flüssiges Erdgas hat weltweit Konjunktur. Auch die russische Gasprom will verstärkt in dieses Marktsegment einsteigen und bei St. Petersburg einen Verflüssigungsterminal bauen. Der Gasriese bemüht sich außerdem um Anteile am LNG-Projekt "Sachalin II". Dort hat Shell die operative Führung, außerdem sind Mitsubishi und Mitsui aus Japan mit im Boot. "Wir wollen da hinein und verhandeln gerade", sagte Gasprom-Sprecher Sergej Kuprianow. Von dort soll das Gas per Schiff auch in die USA.