Die Überarbeitung des EU- Weißbuchs "Verkehr" bedeute "trotz einiger unerwarteter Vorschläge wie jene der Alpentransitbörse keinen Fortschritt in der europäischen Verkehrspolitik", sagte auch AK-Verkehrsexpertin Sylvia Leodolter.
Falsche Prioritäten
Denn die EU-Kommission gehe von der ökologisch und verkehrspolitisch sinnvollen Priorität der Verkehrsverlagerung auf die Schiene ab und vollziehe damit nun auch in der Programmatik die falschen Prioritäten ihrer praktischen Verkehrspolitik. "Umgekehrt wäre es wesentlich besser gewesen", sagte Leodolter.
In der Eisenbahner-Gewerkschaft räumt man ein, die angekündigte Bankrotterklärung der EU-Verkehrspolitik habe stattgefunden, "allerdings hätte es noch schlimmer kommen können". Die Wirtschaftskam 2. Spalte mer Österreich (WKO) dagegen begrüßte die "längst fällige" Kurskorrektur, so Veronika Kessler, Leiterin der Verkehrspolitischen Abteilung der Wirtschaftskammer Österreich.
Nicht der gewünschte Erfolg
Die bisher verfolgte Verlagerungspolitik von der Straße auf Schiene und Wasserstraße habe nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Daher soll es nun vor allem darum gehen, die optimale Nutzung und Effizienz jedes einzelnen Verkehrsträgers zu stärken. Aus Sicht der Wirtschaft sei dies richtig, da eine Steigerung der Effizienz im Verkehrssektor das vorrangige Ziel sein müsse. Weitere Fehlinvestitionen sollten so vermieden werden. "Endlich heißt das Motto nicht mehr Straße gegen Schiene, sondern jede Transportart soll für sich gefördert und das Miteinander optimiert werden", so die WKO.
Revision begrüßt