Klagenfurt - Die Kärntner Landesholding als Hauptaktionär der Hypo Alpe-Adria-Bank (HAAB) geht jetzt gegen den Bankprüfer, die in Klagenfurt ansässige Confida, vor. Wie die Info-Illustrierte "News" in ihrer Donnerstag-Ausgabe meldet, würden in einer Sachverhaltsdarstellung gegen die Finanzmarktaufsicht (FMA) schwere Anschuldigungen an die Kanzlei erhoben. Gegenstand ist dabei die falsche Bilanzierung von Millionen-Verlusten im Jahre 2004, die aus riskanten Swap-Deals resultierten.

Die Wirtschaftsprüfer hatten ursprünglich die Richtigkeit der Bilanz 2004 festgestellt, zogen aber ihr Testat nach Bekanntwerden der Verluste im Ausmaß von mehr als 320 Millionen wieder zurück. Nun wird laut der in "News" wiedergegebenen Anzeige die Confida unter ihrem Chef Walter Groier von der Landesholding beschuldigt, sie hätte damals "volle Kenntnis des gegenständlichen Sachverhalts" gehabt, den Aufsichtsrat aber darüber nicht informiert und auch den Vorstand nicht auf mögliche Bilanzprobleme hingewiesen.

Verletzung der Schweigepflicht

In einem der Anzeige beigestellten Stichprobenverzeichnis vom 4. Februar 2005, das den Vermerk der Confida trägen soll, tauchen angeblich den Verlust betreffende Swap-Positionen auf. Zudem soll Groier seine Schweigepflicht verletzt haben.

Auch Landeshauptmann Jörg Haider hatte in seiner Eigenschaft als Eigentümervertreter schwere Vorwürfe an Groier gerichtet. Dieser hätte seine Rolle als Prüfer für eigene Geschäfte ausgenützt. Groier habe in Kroatien, wo er im großen Stil für die Hypo und ihre Töchter tätig sei, seine Prüferrolle für eigene Geschäfte ausgenützt, was wiederholt zu Beschwerden geführt habe, behauptete Haider. Hypo-Chef Wolfgang Kulterer habe daher eine Sonderprüfung der Kroatiengeschäfte eingeleitet. Haider forderte die Landesbank darüber hinaus auf, Strafanzeige gegen Groier zu erstatten.

Groier wehrt sich gegen die Abschuldigungen und versichert, die Confida hätte bei der Hypo lediglich ihre gesetzlichen Verpflichtungen als Bankprüferin erfüllt. (APA)