Das vermutlich 2008 in Umlauf kommende grönländische Geld soll gebührenfrei in dänisches gewechselt werden können.

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Kopenhagen - Grönland führt künftig eigene Geldscheine und Münzen ein, die Färöer-Inseln wollen in die EFTA. Das sind zwei der Resultate des jüngsten Treffens zwischen Dänemarks Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen und den Regierungschefs der beiden zu Dänemark gehörenden Inselstaaten, Hans Enoksen und Jóannes Eidesgaard. Weiteres Thema bei dem Treffen am Dienstag im dänischen Kollund war die Schaffung eines leichteren Zugangs für grönländische und färöische Waren in die EU, der beide Länder nicht angehören.

Das vermutlich 2008 in Umlauf kommende grönländische Geld soll gebührenfrei in dänisches gewechselt werden können - die Färöer haben bereits eine analoge Regelung. Grönlands Regierungschef Enoksen sagte nach dem Treffen laut der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau, die für die künftige Kompetenzverteilung zwischen Kopenhagen und Nuuk vor drei Jahren eingesetzte Unabhängigkeitskommission werde ihre Arbeit wohl erst 2007 beenden. Erst danach wird es das neue Geld mit den grönländischen Motiven geben.

Formelles Ansuchen

Eidesgaard kündigte indes für den Spätsommer ein formelles Ansuchen der Färöer um Mitgliedschaft in der EFTA an. Zur EFTA gehören derzeit Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz. Der färöische Regierungschef sagte, die Mitgliedschaft in der EFTA sei ein Schritt zu einer stärkeren europäischen Integration des Inselstaates, der seine Einkünfte großteils aus dem Fischfang bestreitet. Innerhalb von 25 Jahren will Eidesgaard die Färöer wirtschaftlich von Kopenhagen unabhängig machen.

Ebenfalls am Dienstag wurde in Luxemburg das Partnerschaftsabkommen zwischen Dänemark, Grönland und der EU erneuert. Dabei wurde unter anderem beschlossen, die derzeit jährlich knapp 43 Mio. Euro ausmachenden Unterstützungszahlungen der Union für Grönland in dieser Höhe beizubehalten. Die EU-Subventionen machen sechs Prozent des grönländischen Bruttoinlandsprodukts aus. (APA)