Das Verteidigungsministerium in Laibach wollte zu der Klage nicht Stellung nehmen, will aber demnächst Detailverhandlungen mit den Finnen beginnen.
64 Radpanzer
Patria soll der slowenischen Armee ab 2007 bis 2010 zunächst 64 "AMV"-Radpanzer liefern, die in Slowenien produziert werden sollen. Insgesamt sollen bis 2012 bis zu 136 achträdrige Radpanzer um 63 Mrd. Tolar (263 Mio. Euro) angeschafft werden. Damit setzten sich die Finnen diesmal gegen den "Pandur II" von Steyr durch, nachdem sie heuer bei einem noch größeren Auftrag der tschechischen Armee (821 Mio. Euro) gegen Steyr den Kürzeren gezogen hatten. Sistemska tehnika bot das gleiche "Pandur"-Modell in Slowenien unter dem Namen "Krpan 8x8" an.
Das Angebot von Patria sei um 10 bis 18 Prozent günstiger als das slowenisch-österreichische Konkurrenzprodukt gewesen, hieß es seitens der Verteidigungsministeriums in Laibach. Außerdem würde das Angebot 320 neue Arbeitsplätze direkt und weitere 1.920 indirekt sichern. Das Konkurrenzangebot hätte nur 180 direkte und 92 indirekte neue Jobs gebracht. Darüber hinaus seien mehr als 50 slowenische Unternehmen an dem finnischen Anbot beteiligt, während es bei Sistemska tehnika, die mehrheitlich der Logistikgruppe Viator&Vektor gehört, nur 21 Unternehmen seien. In dem nicht öffentlich ausgeschriebenen Verfahren gab es nur diese beiden Bieter.
Heftige Debatten
Die Entscheidung zu Gunsten der Finnen hat in Slowenien zu heftigen politischen Debatten und Demonstrationen der Mitarbeiter von Sistemska tehnika geführt. Zusätzliches Öl ins Feuer goss die slowenische Wirtschaftszeitung "Finance", die das Geschäft als "schwach" und den Preis als überhöht kritisierte.