Die Salzburger Stadtplanerin Helene Bernroitner setzt auf Bewusstseinsbildung.

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Infografik: Mit welchen Maßnahmen kann leistbares Wohnen im Grünen ermöglicht werden?

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Innsbruck – Viel war auf dem Wohnsymposium von Vorbildprojekten für verdichteten Wohnbau die Rede, aber der konkreteste Vorschlag kam von Helene Bernroitner, Stadtplanerin beim Magistrat Salzburg. Der an ihrem Tisch ausgearbeitete Vorschlag, jedes Bundesland sollte einen Wettbewerb zwischen seinen Gemeinden mit dem Titel "Liebe zum Zentrum" ausrufen, wählten die anderen Symposiumteilnehmern von neun Tischvorschlägen zum Sieger.

Im STANDARD-Gespräch erklärt Bernroitner die Details ihrer Vision. In drei Kategorien sollte der Wettbewerb laufen – Zentralraum, suburban und ländlicher Raum. "Das Ziel ist die Bewusstseinsbildung in den Gemeinden durch ein nachhaltiges Modell für Wohnbauprojekte", sagt Bernroitner. "Mithilfe von Best-Practice-Modellen sollen die Kommunen herausfinden, was möglich ist, und daraus könnte wieder ein Rückfluss auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen in den Ländern entstehen."

Bernroitners wichtigste Anliegen, die auf eigenen Erfahrungen in Salzburg aufbauen, sind das zentrumsnahes Bauen mit einer hohen Nachnutzung von bestehenden Flächen und eine Durchmischung der Generationen. "Jung und alte müssen besser integriert werden", sagt sie. Dies würde auch die Identifikation der Bewohner mit ihrem Wohnumfeld stärken und es vor allem Frauen erleichtern, nach der Babypause wieder in den Beruf einzusteigen. "Wohnen im Grünen" sei auch in der Stadt möglich, wenn diese genügend persönliche Freiräume biete, etwa durch Terrassen, Grünflächen oder Treffpunkte im Freien, glaubt Bernroitner. (ef, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28.6.2006)