"Die Präsidentschaft hat wenig Spuren hinterlassen. Für Österreichs Ruf hat dieses halbe Jahr meiner Meinung nach nicht viel gebracht, denn als Repräsentanten haben Österreichs MinisterInnen keine gute Figur gemacht. Und Schüssel wirkt sowieso immer wie ein Oberstreber, der niemanden abschreiben lässt."

Evelyn, Publizistikstudentin

"Was wir von der Präsidentschaft halten? Peinlich ist sie, Bush in Wien, das ist peinlich. Außer bunten Straßenbahnen und Durchsagen in schlechtem Englisch hat es uns nichts gebracht. Aus der EU kann man prinzipiell nichts rausholen, weil sie nur von Konzernen bestimmt wird - aber ein kritischer Kanzler hätte es zumindest besser machen können als der in Vaseline gebadete Schüssel."

Familie Neumeister

"Ich muss sagen, die Präsidentschaft ist im Großen und Ganzen an mir vorüber gegangen. Das einzige, was ins Auge sticht, sind die EU-Logos, die überall picken. Und das große Zelt, das seit Monaten am Heldenplatz steht. Aber sonst? Keine großen Ereignisse."

Richie, Student

"Ja, genau, Östereich hatte jetzt die Präsidentschaft, unter eurem Kanzler, Schussel, nein, wie heißt er noch gleich, Schüssel. Er hat viel vorbereitet, aber nichts vollendet. Und Plassnik - sie ist groß, stabil, erschlägt alle - bringt aber nichts weiter."

Herr Pieczynski, Tourist aus Hamm in Deutschland

"Ich halte prinzipiell nicht viel von unserer Regierung, und auch nicht von dem Konstrukt 'Europäische Union'. Dementsprechend sehe ich auch die Präsidentschaft kritisch. Ich hätte nirgendwo gelesen, dass tatsächlich etwas rausgekommen wäre bei den Verhandlungen. Schüssel hat die Monate genützt, um für die ÖVP Profit zu schlagen."

Julia, Studentin

"Viel ist geredet worden, man hat sich vor allem selbst gelobt. Und teuer ist es uns gekommen, mit all den Veranstaltungen. Erreicht haben wir eigentlich nichts, dazu ist Österreich viel zu klein. Richtig weiterbringen können wir in der EU sowieso nichts."

Familie Krock