Die Disziplin der Japaner spiegelt sich auch in Ihrem Bahnsystem wider. Zudem ist am Bahnsteig schon zu erkennen, wo man sich anstellen muss um auch gleich in den richtigen Waggon einzusteigen – derart werden auch die Aufenthalte in den Stationen recht kurz gehalten, selbst in großen Bahnhöfen großer Städte beträgt die Stehzeit kaum mehr als zwei Minuten. So kommen wir also schnell und pünktlich voran. Ein weiterer Vorteil des Zugreisens in Japan besteht darin, dass man beim Verlassen des Bahnhofes bereits ziemlich genau im Zentrum des jeweiligen Reisezieles ist – entsprechend einfach ist es dann sich weiter zurechtzufinden.

Bichler

Hiroshima, eine Stadt, die nicht aufgrund ihres pulsierenden Lebens, sondern wegen ihrer tragischen Geschichte bekannt ist. Diese wird im Peace Memorial Museum detailliert dargestellt – gemeinsam mit den politischen Entwicklungen im ostasiatischen Raum seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Umgeben ist das Museum von einer Parkanlage, die weitere Monumente beherbergt welche an den 6. August 1945 und seine Opfer erinnern. Es wird jedoch auch überall der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass sich solcherlei niemals wieder, an keinem Platz der Welt wiederholt – die ganze Stadt sozusagen als einziges, großes Mahnmal.

Bichler

Von Hiroshima aus machen wir einen Ausflug auf die nahe Insel Miyajima – das dortige „Schwimmende Tor“ (der Eingang zu einem Shinto-Schrein) ist einer, der laut Reisführer existierenden drei großartigen Anblicke Japans – und schön ist es tatsächlich! Zum Glück haben wir uns nach den Gezeiten erkundigt, bei Ebbe schwimmt das Tor nämlich nicht sondern steht im Schlamm.

Bichler

Zusätzlich gibt es auf der Insel jede Menge nicht scheuer Rehe, die den Fahrplan der Fähre offenbar sehr gut kennen. Sie stehen immer schon bereit und hoffen auf Futter, wenn eine neue Touristengruppe landet. Es soll auch schon vorgekommen sein, dass nicht nur Lebensmittel sondern auch Zugtickets in den hungrigen Mäulern der Tiere gelandet sind – das ist uns zum Glück nicht passiert und so können wir uns weiter auf den Weg nach Kyoto machen. (David Bichler)

Bichler