Ein Massenevent wird sich auch diesen Sommer auf Österreichs Durchzugsstrecken abspielen: Rund 20 Millionen Pkw werden in den nächsten Monaten durch die Alpenrepublik rollen oder stauen, sagte der Leiter des ARBÖ-Informationsdienstes, Wilhelm Patzold, am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Die Folge neben Blechkolonnen sei erhöhte Unfallgefahr: Pro Monat kracht es in der Sommerreisezeit rund 4.000 Mal, in den anderen Monaten "nur" rund 2.000 bis 3.000 Mal.

Neuralgische Stellen

So weit möglich wurden neuralgische Stellen auf Österreichs Autobahnen entschärft: "Mehr als 50 Prozent der Baustellen sind vor dem Sommer fertig gestellt worden", sagte Verkehrsstaatssekretär Eduard Mainoni (B). Die wesentlichsten Abschnitte, die nun mehr oder weniger ungehindert befahrbar sein werden: Auf der Südautobahn (A2) soll am Freitag der Herzogbergtunnel vollständig zur Verfügung stehen, die Baustelle auf der Pack von derzeit 30 Kilometer um zwei Drittel damit verkürzt sein. Rechtzeitig fertig wird auch die Baustelle auf der Westautobahn (A1) zwischen St. Georgen und Wangauer Arche mit einer Länge von 14 Kilometer. Die Baustelle auf der Tauernautobahn (A10) zwischen Gmünd und Spittal wird zweispurig befahrbar sein - derzeit gibt es dort nur eine Spur pro Richtung.

Übrig bleiben laut Asfinag-Vorstandsdirektor Franz Lückler rund 40 Baustellen: "Der Rest stellt keine wesentliche Behinderung dar", sagte er. Anders in Deutschland, wo es laut Willy Matzke, ÖAMTC-Verkehrschef, "alle 30 Kilometer eine Großbaustelle" gibt. Ein Stau werde in die vorhergehende Baustelle zurückreichen, Blechkolonnen von mehr als 100 Kilometern Länge sind dort jederzeit möglich.

Stauberater wieder im Einsatz

Im Einsatz sind heuer wieder die Stauberater der Autofahrerklubs - der ARBÖ übrigens erstmals mit einer Stauberaterin. Dabei handelt es sich um ausgebildete Notfallsanitäter. Sie haben aber auch Getränke, Spielzeug für Kinder und Kartenmaterial dabei. Die Asfinag hat zudem einen Baustellen-Ombudsmann - Werner Fritz heißt er - eingerichtet, der über alle Behinderungen informiert und unter 01-53134-99799 sowie mailto:baustellen-ombudsmann@asfinag.at rund um die Uhr erreichbar ist.

Baustellen sind übrigens in Sachen Unfallgefahr eine der neuralgischen Stellen: Deshalb sollte man sich unbedingt an alle Vorschriften bei ihren Einfahrten halten, empfahl Matzke. Das selbe gilt für Tunnel- und Parkplatzeinfahrten. Bei Parkplatzausfahrten sollen die Lenker unbedingt die Beschleunigungsstreifen ausnutzen. Als Faustregel gelte: "Sich nicht unter Tempo 100 in den Fließverkehr einordnen", sagte der ÖAMTC-Experte. (APA)