Nach dem Abschuss des Braunbären Bruno prüft die Staatsanwaltschaft München II, ob gegen Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird. Es seien mehrere Strafanzeigen gegen Schnappauf und alle weiteren an der Erschießung Brunos Beteiligten eingegangen, sagte der leitende Oberstaatsanwalt Rüdiger Hödl am Dienstag auf AFP-Anfrage.

Die Vorwürfe lauteten auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz sowie Verstöße gegen das bayerische und das Bundesjagdgesetz. "Wir prüfen, ob ein Anfangsverdacht zu bejahen ist", sagte Hödl. Eine Entscheidung werde voraussichtlich noch in dieser Woche fallen.

Nachdem über mehrere Wochen alle Versuche gescheitert waren, Bruno lebend zu fangen, war der junge Braunbär am Montag nahe des oberbayerischen Spitzingsees erschossen worden. Bruno war von den Behörden als "Problembär" eingestuft worden, weil er die natürliche Scheu vor von Menschen bewohnten Gebieten verloren hatte. Tierfreunde hatten den geplanten Abschuss kritisiert, um Brunos Leben sorgten sich Menschen in aller Welt. (APA/AFP)