Kassel - Der mit 10.000 Euro dotierte Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor der Stiftung Brückner-Kühner geht in diesem Jahr an den Kabarettisten und Filmkünstler Gerhard Polt. Der 64-Jährige gehöre zu den bedeutendsten Schriftstellern der Gegenwart, dem es gelinge, Geschichtsschreibung zur Satire und Systemkritik zur Groteske werden zu lassen, teilte die Stiftung am Montag mit. Polt sei ein zeitgenössischer Komik-Klassiker und Sprachvirtuose, der das Scheitern der Kommunikation poetisch darstelle.

Der Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor wird von einer Stiftung vergeben, die die inzwischen gestorbenen Schriftsteller Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner 1984 gegründet haben. Er zeichnet Autoren und Literaturwissenschaftler aus, die sich mit Humoristischem und Groteskem befassen. Die Auszeichnung ging bisher unter anderem an Loriot, Robert Gernhardt, George Tabori, Ernst Jandl, Max Goldt, Franzobel und zuletzt an Katja Lange-Müller.

Der aus Bayern stammende Polt wurde einem breiten Publikum unter anderem mit seinen Auftritten in Dieter Hildebrandts Kabarett-Sendung "Scheibenwischer" und mit seinem Film "Man spricht deutsch" bekannt. Polt trat mit einem kabarettistischem Programm erstmals in der "Münchner Kleinen Freiheit" auf und spielte später am Berliner Schiller Theater. Zuletzt inszenierte er im Residenz Theater München das Stück "Offener Vollzug". (APA/dpa)