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Die ehemalige britische Kolonie ist seit dem 1. Januar 1901 unabhängig und ist seither eine Parlamentarisch-Demokratische Monarchie im britischen "Commonwealth of Nations". Die Hauptstadt ist Canberra. Die rund 20,5 Millionen Australier leben auf einer Fläche von 7,7 Millionen km². Das Bruttosozialprodukt Australiens liegt bei 470 Milliarden Euro, das Pro-Kopf-Einkommen bei 30.623 US-Dollar.

Grafik: APA

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Seit nunmehr zehn Jahren ist der national-konservative Politiker John Howard von der "Liberal Party" Premier und hat damit einen Rekord erreicht: Er ist erst der zweite Regierungschef Australiens, der so lange regiert. Er wurde im Jahr 2004 wiedergewählt und regiert gemeinsam mit der kleinen "Nationalen Partei".

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Proteste anlässlich des zehnjährigen Dienstjubiläums von Premier Howard.

AP Photo/Rob Griffith

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Zwar ist der Premier auf Bundesebene erfolgreich, die sechs Bundesstaaten allerdings werden allesamt von der oppositionellen "Labour Party" regiert. Erst im März diesen Jahres fanden in zwei Bundesstaaten Wahlen statt: In South Australia gewann der dortige Labour-Regierungschef Mike Rann das Rennen, in Tasmanien sein Parteifreund Paul Lennon.

Foto: Reuters

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Nach wie vor sind die Australier "Untertanen" der britischen Queen, im Jahr 1999 wurde der Vorschlag bei einem Referendum abgelehnt, die Queen durch einen Präsidenten zu ersetzen. Anfang diesen Jahres allerdings entbrannte neuerlich eine Debatte über die Monarchie, denn Umfragen ergaben, dass sich die Australier mehrheitlich gegen einen King Charles aussprachen: Zwar waren 36 Prozent für Queen Elisabeth II aus, nur 29 Prozent aber wollen die Beibehaltung der Monarchie unter seiner Regentschaft, 52 Prozent der Befragten hingegen bevorzugten in diesem Fall die Errichtung einer Republik.

AP Photo/Rick Stevens

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Gerade einmal 460.000 Australier bezeichnen sich als Aborigines, das sind 2,4 Prozent der Bevölkerung. Im Januar diesen Jahres ist erstmals ein Aborigine zum Vorsitzenden einer politischen Partei gewählt worden: Warren Mundine führt seither die Labour-Partei an, er war früher Berater für Aborigines-Fragen der konservativen Regierung von Howard.

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Der 26. Mai ist der "National Day of Healing", der früher "National Sorry Day" hieß. An diesem Tag wird der "Stolen Generation" gedacht, tausenden von jungen Aborigines und Einwohner der Torres Strait Islands, die zwischen 1930 und 1950 zwangsdeportiert wurden.

REUTERS/David Gray

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Die Situation der Aborigines ist nach wie vor schlecht: Ihre Lebenserwartung liegt 17 Jahre unter der anderer Australier. Bei ihnen gibt es zudem mehr Alkohol- und Drogenmissbrauch, eine höhere Arbeitslosigkeit und Kriminalität. Die Aborigines leben oft in armseligen Behausungen in abgelegenen Gemeinden. Aborigines-Frauen haben eine 45-mal höhere Wahrscheinlichkeit, Opfer von häuslicher Gewalt zu werden als weiße Frauen.

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Eine Familie vor ihrem Haus in Redfern, einem Vorort von Sydney: Mehr als 70 Prozent der Aborigines leben in Städten.

REUTERS/David Gray

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Umstritten ist vor allem Australiens Asylpolitik, die erst vor kurzem weiter verschärft wurde. Demnach sollen künftig Flüchtlinge, die auf dem Boot kommen, in Auffanglager auf Inseln gebacht werden und dort bleiben müssen, bis ihre Anträge auf Flüchtlingsstatus geprüft worden sind. Anerkannte Flüchtlinge sollen so lange in den Insellagern festgehalten werden, bis ihre Weiterreise in ein Drittland arrangiert wird.

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Proteste gegen das neue Asylgesetz außerhalb eines Flüchtlingslagers im Westen von Sydney.

EPA/SERGIO DIONISIO AUSTRALIA AND NEW ZEALAND OUT

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International, aber auch innenpolitisch umstritten ist Howards Haltung gegenüber den USA: Im Herbst 2003 bezeichnete US-Präsident Bush den australischen Premier als "Amerikas Sheriff" in Südostasien. In der Bevölkerung heftig umstritten war auch die Beteiligung Australiens am Irak-Krieg, allerdings wurde Howard nichts desto trotz wiedergewählt. Beobachter begründen seinen Wahlerfolg mit der guten wirtschaftlichen Lage des Landes. (sof)

AP Photo/Rob Griffith)