Köln - Mit dem Erreichen des Achtelfinales haben die Ukraine und die Schweiz ihr Plansoll erreicht. Durch ihren Gruppensieg besitzen die Eidgenossen nun am Montag in Köln (21:00 Uhr) die große Chance, nach 1954 wieder ein Viertelfinale einer Endrunde zu erreichen. Doch auch die Ukraine ist nicht unglücklich, den Franzosen ausgewichen zu sein. Allerdings muss der einzig verbliebenen osteuropäischen Mannschaft gelingen, was bisher keinem Team gelungen war: ein Tor gegen die Schweiz.

"Sieben Punkte in der Vorrunde zu machen und keinen Treffer zuzulassen, ist für unser Team eine große Leistung. Aber wir wissen, dass wir es noch weiter schaffen können", gibt sich der Trainer der "Nati", Köbi Kuhn, optimistisch. Der 62-Jährige hat allen Grund dazu, ist seine Mannschaft doch die einzige mit noch weißer Weste.

Sorgen dürfte Kuhn allerdings der Ausfall von Abwehrspieler Philippe Senderos bereiten, dem Torschützen zum 1:0 gegen Südkorea. Er fällt mit einer Schulterluxation aus. Für den Arsenal-Legionär wird dessen Klub-Teamkollege Johan Djourou in die Startelf rücken. Der 19-jährige gebürtige Ivorer war in der abgelaufenen Premier-League-Saison nur auf sieben Einsätze gekommen und hatte erst bei der WM in der Schweizer Auswahl debütiert.

Auch Kuhns Gegenüber, Oleg Blochin, hat Defensivprobleme. Die beiden Innenverteidiger Andrej Rusol und Wjatscheslaw Swiderski fehlen wegen Gelb-Sperren. "Wenn wir keine Verteidiger haben, spielen eben ich oder meine Assistenten", zeigte sich der sonst zumeist finster dreinblickende Trainer ungewohnt locker.

Im Gegensatz zur Schweiz, die in allen drei Gruppenspielen zwar nicht spielerisch, dafür organisatorisch überzeugt hatte, war der Debütant nur im Match gegen Saudi-Arabien (4:0) wirklich WM-tauglich. Die Ukrainer schuldete die Achtelfinalqualifikation wohl eher der Gruppenauslosung als der eigenen Leistung. "Der psychische Druck lähmte unsere Aktionen. Deshalb konnten wir nicht unser gewohntes Angriffsspiel aufziehen. Doch das wird gegen die Schweiz anders sein", erklärte der von einer Knieblessur wiedergenesene Andrej Schewtschenko.

Am nach seinem Chelsea-Transfer bestbezahlten Fußballer (Wochenverdienst: 190.000 Euro) der Welt hängt die Hoffnung der Ukrainer. Doch während der Stürmerstar bisher eher blass blieb, spielte sich Teamkollege Maxim Kalinitschenko ins Rampenlicht. Der Blondschopf soll bereits das Interesse von Manchetser United geweckt haben. Er dürfte in Mittelfeld erneut Andrej Gusin vorgezogen werden. (APA/SIZ/dpa/Reuters)

  • SCHWEIZ - UKRAINE (FIFA-Stadion Köln, 21 Uhr, Benito Archundia/Mexiko)

    Schweiz: 1 Zuberbühler - 3 Ph. Degen, 20 Müller, 2 Djourou, 3 Magnin - 16 Barnetta, 6 Vogel, 7 Cabanas, 8 Wicky - 22 Yakin - 9 Frei

    Ukraine: 1 Schowkowski - 5 Jezerski, 17 Waschtschuk, 2 Nesmatschni - 9 Gusew, 8 Schelajew, 4 Timoschtschuk, 19 Kalinitschenko, 11 Rebrow - 10 Woronin, 7 Schewtschenko