Teheran - Der iranische Erdölminister Kazem Vaziri-Hamaneh hat am Sonntag gewarnt, dass sein Land den Ölreichtum als "Waffe" einsetzen würde, "sollten die Interessen des Iran angegriffen werden". Im Falle eines Angriffs auf die nationalen Interessen "würden wir alle unsere Kapazitäten nützen, um darauf zu antworten, und das Öl ist eine davon", sagte der Ölminister in Teheran.

Unter Hinweis auf mögliche Sanktionen der internationalen Gemeinschaft auf den Iran im Zusammenhang mit dem gegenwärtigen Konflikt um das umstrittene iranische Atomprogramm sagte Vaziri-Hamaneh, es müsse damit gerechnet werden, dass im Falle von Maßnahmen gegen den iranischen Ölsektor "der Preis des Erdöls auf mindestens 100 Dollar pro Fass explodieren" würde.

Solche Sanktionen gegen Teheran wären "unvernünftig und unmöglich", denn die iranische Förderquote sei in der Ölindustrie nicht leicht ersetzbar, so der Minister. "Die Welt braucht Energie, sie versteht die Auswirkungen von Ölsanktionen gegen den Iran, und niemand würde eine solch unvernünftige Entscheidung treffen."

Der Iran ist der weltweit viertgrößte Erdölproduzent, und der zweitgrößte unter den Mitgliedern des Ölkartells OPEC. Die Staatengruppe USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und China legten der Führung in Teheran am 6. Juni ein Angebot vor, das dem Iran weit reichende Wirtschaftskonditionen als Gegengeschäft auf einen Verzicht auf Urananreicherung vorsieht. (APA) -