Klagenfurt - Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) erhebt im Zusammenhang mit der Spekulationsaffäre in der Hypo Alpe-Adria-Bank (HAAB) nun schwere Vorwürfe gegen einen der Wirtschaftsprüfer der Bank, die Confida. Deren Chef Walter Groier, so Haider im "Wirtschaftsblatt" (Samstag-Ausgabe), habe seine Rolle als Prüfer für eigene Geschäfte ausgenützt. Er fordere daher die Bank auf, Strafanzeige gegen Groier zu erstatten.

Die Confida hatte gemeinsam mit Deloitte die Bilanz der HAAB für das Jahr 2004 geprüft und testiert. Das ist jene Bilanz, die nach Bekanntwerden der enormen Spekulationsverluste neu erstellt werden musste, nachdem beide Prüfer ihr Testat zurückgezogen hatten. Haider unterstellt Groier nun persönliche Interessen.

Für eigene Geschäfte ausgenützt

Das "Wirtschaftsblatt" zitiert den Eigentümervertreter mit der Aussage: "Groier hat in Kroatien, wo er im großen Stil für die Hypo und ihre Töchter tätig ist, seine Prüferrolle für eigene Geschäfte ausgenützt, was wiederholt zu Beschwerden geführt hat. Bank-Chef Wolfgang Kulterer hat daher eine Sonderprüfung der Kroatiengeschäfte eingeleitet, was Groier alles andere als recht war."

Groier soll bereits ein Jahr lang von den Millionenverlusten im Herbst 2004 gewusst, aber offiziell darüber geschwiegen haben. Er habe das Wissen um die Verluste "nur ins Spiel gebracht, um Kulterer kaltzustellen" und sie via Deloitte der Finanzmarktaufsicht zukommen lassen, behauptet Haider. Dort sei allerdings der Plan außer Kontrolle geraten. Groier nahm zu den Vorwürfen nicht Stellung, betonte aber, dass er bei seiner Arbeit in Kroatien "selbstverständlich niemals persönliche Interessen" einfließen habe lassen. (APA)