Graz - Der Mitte April in die Insolvenz geratene oststeirische Autoindustriezulieferer und Teppichhersteller Durmont mit rund 100 Mitarbeitern dürfte ein Neubeginn gelingen. Dies berichtet das "WirtschaftsBlatt" in seiner Samstag-Ausgabe. Am Freitag hatte ein Konsortium aus Helmut Strohmeier, Chef des obersteirischen Kapfenberger Autoteppichherstellers Carpet & Acoustic Products sowie dem früheren Durmont-Vorstand Peter Bredt dem Gläubigerausschuss ihr Angebot präsentiert. Dieser stimmte laut Masseverwalter zu, nun müssten noch Details geklärt werden.

Es handle sich dabei laut dem Masseverwalter Norbert Scherbaum um die bestmögliche Lösung, der Fortbestand sei gesichert". Dem Vernehmen nach soll das Konsortium Strohmeier-Bredt für die Durmont-Assets rund 2,35 Mio. Euro bereitstellen, berichtete das "WirtschaftsBlatt". Bereits im April hatten das Land Steiermark und die Stadt Hartberg Haftungen übernommen, um einen Fortbetrieb des Unternehmens zu sichern.

Bei der Kapfenberger Carpet & Acoustics Products GmbH hat man selbst Erfahrungen im Umgang mit existenzbedrohenden Schwierigketen: Die Collins-Aikman-Gruppe, Mutter der Kapfenberger, wurde im Sommer 2005 insolvent, die obersteirische Tochter wäre beinahe mitgerissen worden. Im Jänner 2006 sei dann Helmut Strohmeier mit der Carpet & Acoustic Products GmbH ein Mangement-buy-out gelungen.

Kein typischer Konkursbetrieb

Bei dem Unternehmen - das textile Bodenbeläge und auch Stoffe für die Autoindustrie herstellt - handelt es sich um keinen typischen Konkursbetrieb, wie die Kreditschützer AKV und KSV bereits im April bestätigt hatten. So war z.B. keine Überschuldung gegeben, es bestand laut den Kreditschützern lediglich Zahlungsunfähigkeit.

Die Höhe der Aktiva beläuft sich nach Schuldnerangaben auf rund 8,555 Mio. Euro, hauptsächlich bestehend aus technischen Anlagen, Rohstoffen, fertigen Waren, Guthaben bei Kreditinstituten sowie Wertpapieren und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Bei letzteren drei Posten könnten aber Absonderungsrechte für die BKS bzw. die BA-CA bestehen.

Die Passiva - vorwiegend aus Verbindlichkeiten gegenüber Banken bzw. für Lieferungen und Leistungen - beliefen sich auf rund 8,518 Mio. Euro laut Schuldnerangaben, wodurch ein Überschuss von 36.800 Euro besteht, so dass keine Überschuldung, wohl aber Zahlungsunfähigkeit vorlag. (APA)