Bogotá - Bei Kämpfen mit Rebellen und Anschlägen sind in Kolumbien mindestens neun Soldaten und acht Rebellen getötet worden. Die Soldaten seien einem Bombenanschlag zum Opfer gefallen, als sie mit ihrem Fahrzeug in einem Militärkonvoi in der Region Montes de María im Norden des Landes auf Patrouillenfahrt gewesen seien, teilte Oberst Balista Carmamó am Freitag (Ortszeit) mit. Nach seinen Angaben wurde die Tat von Mitgliedern der marxistischen "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) ausgeführt.

Granatenbeschuss

Berichten lokaler Medien zufolge wurde der Konvoi jedoch zunächst mit Granaten beschossen. Anschließend seien die Opfer mit Maschinenpistolen erschossen worden. Die Bergung der Leichen sei durch Minenfelder der Rebellen erschwert worden. Bereits am Vortag waren nach Militärangaben sieben FARC-Rebellen und ein Mitglied des kleineren "Nationalen Befreiungsheeres" (ELN) bei Gefechten in den Provinzen Antioquia und César im Norden sowie Tolima im Zentrum des Landes erschossen worden. Die FARC und das ELN bekämpfen den Staat schon seit Jahrzehnten und finanzieren sich zu einem großen Teil aus dem Drogenschmuggel.

Größte Guerillagruppe zu Friedensgesprächen bereit

Die größte Rebellengruppe hat überraschend ihre Bereitschaft zu Friedensgesprächen mit der Regierung signalisiert. Raul Reyes, Sprecher der linksgerichteten Guerilla-Gruppe FARC, sagte, man sei zu Verhandlungen mit Vertretern der Regierung von Präsident Alvaro Uribe bereit. Allerdings müssten zuvor die Sicherheitskräfte aus den südlichen Dschungel-Provinzen Putumayo und Caqueta abgezogen werden. Zudem müsse die Regierung ihren Anti-Guerilla-Feldzug "Plan Patriota" abblasen.

Ein Regierungssprecher reagierte kühl auf das Angebot: Uribe werde weder gegen die Rebellen gerichtete Operationen einstellen noch weite Teile des Landes demilitarisieren, nur um Gespräche zu ermöglichen. Dem Sender TeleSUR hatte Reyes am Donnerstag gesagt, er werde sich keinesfalls mit Regierungsvertretern in Regionen Kolumbiens treffen, in denen Soldaten stünden. (APA/dpa/Reuters)