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Foto: AP/Bakkara
Genf - Bei einer indonesischen Familie ist laut Weltgesundheitsorganisation erstmals die Übertragung der Vogelgrippe von Mensch zu Mensch nachgewiesen worden. Tests im Labor hätten dies ergeben, sagte der WHO-Sprecher Dick Thompson am Freitag.

Bisher habe es zwar bereits Hinweise auf Übertragungen von Mensch zu Mensch gewesen, doch seien die Wissenschaftler durch den Ausschluss anderer Übertragungsmöglichkeiten zu dem Schluss gekommen. Einen wissenschaftlichen Beweis habe es bislang nie gegeben. Laut WHO steckte eine Indonesierin im vergangenen Monat mehrere Familienmitglieder mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 an, von denen sieben starben.

Keine Ausbreitung über die Familie hinaus

WHO-Experten hatten in den vergangenen Wochen den Tod der Familienmitglieder untersucht. Der WHO-Koordinator Keiji Fukuda sagte, die Menschen seien über "engen" Kontakt mit der Kranken angesteckt worden, die sich um sie kümmerten. Laut WHO breitete sich das Virus nicht über die Familie hinaus aus. Zudem seien keine bedeutenden oder gefährlichen Veränderungen entdeckt worden. Mit solchen Veränderungen könnte nach Einschätzung von Experten eine Pandemie mit vielen Toten drohen.

Laut WHO starben bisher rund 30 Menschen in Indonesien an der Vogelgrippe. Die tatsächliche Opferzahl dürfte aber weit höher liegen, da vermutlich viele Fälle auf den rund 6.000 indonesischen Inseln nicht offiziell registriert werden. (APA)