"Mit dieser Auslosung können wir sehr gut leben. Ich kenne den FC Zürich und glaube, dass wir von der Qualität her mit den Schweizern mithalten können", kommentierte Salzburgs Chefcoach Giovanni Trapattoni die Auslosung. "Ich denke, dass wir es heute viel schlechter hätten treffen können. Unsere Schweizer Spieler werden uns auch einiges helfen können", hofft der Italiener auf gute Tipps von Remo Meyer und Johan Vonlanthen.
Tatsächlich hatten dem Mateschitz-Klub Fußball-Größen wie Fenerbahce Istanbul, Steaua Bukarest, Dynamo Kiew und Roter Stern Belgrad gedroht. Mit dem Schweizer Meister kamen die bei der Auslosung ungesetzten Salzburger noch einigermaßen glimpflich davon. Anders sehen dies die gesetzten Züricher. "Schlimmer hätte es nicht kommen können", steht auf der Homepage des FC, die Online-Ausgabe des Schweizer Boulevardblatts "Blick" spricht von einem "Hammerlos".
Von einem "schwierigen Los" spricht der Neo-Salzburger Nico Kovac, der die Schweizer Liga über der österreichischen einstuft. "Mit zwei guten Matches ist das machbar, vor allem mit dem Heimspiel in der zweiten Partie", meinte der kroatische Teamkapitän. In die selbe Kerbe steigt auch Trainer Lothar Matthäus: "Wer in der Schweiz Meister wird, kann keine schlechte Mannschaft sein. Man hat auch bei der WM gesehen, zu welchen Leistungen die Schweiz fähig ist."
Der 110-jährige Traditionsklub hatte in der abgelaufenen Saison nach einem wahren Krimi die Meisterschaft vor dem punktgleichen FC Basel gewonnen. In der buchstäblich letzten Meisterschaftsminute hatte Iulian Filipescu (wechselte im Sommer nach Duisburg) zum 2:1 im direkten Duell mit dem FCB getroffen und sein Team damit zum insgesamt zehnten Liga-Titel geschossen. Im aktuellen Schweizer WM-Kader finden sich allerdings nur zwei Akteure des FCZ - die Ersatzspieler Xavier Margairaz und Blerim Dzemaili.
Der Schweizer Meister ist im Gegensatz zu den Salzburgern ein Team ohne große Stars und mit einem sehr bescheidenem Budget von kolportierten 8,5 Millionen Franken (5,44 Mio. Euro). Der Etat von Red Bull dürfte sich dagegen im Bereich von 30 Millionen Euro bewegen. Zürich setzt allerdings auf eine eingespielte Mannschaft, die Salzburger müssen dagegen viele neue Spieler integrieren. "Wichtig ist jetzt, aus der Mannschaft eine Einheit zu formen", weiß daher auch Matthäus. Meisterschaftsbeginn ist in beiden Ländern am 19. Juli.