Nach einer filmreifen Verfolgungsjagd im Burgenland, bei der auch zwei Warnschüsse fielen, haben am Donnerstag Polizisten einen 51-jährigen Amerikaner auf der A4 festgenommen. Der
Mann war in einem als gestohlenen gemeldeten Pkw unterwegs. Als ihn
Beamte bei Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) kontrollieren wollten,
stieg er plötzlich aufs Gas und konnte erst auf der Ostautobahn
gestoppt werden, berichtete die Sicherheitsdirektion Burgenland
heute, Freitag.
Die Polizei erhielt zunächst von einer Leihwagenfirma den Hinweis,
dass ein als gestohlen registrierter Wagen mit Hilfe von GPS im Raum
Neusiedl geortet worden war. Eine Streife zog das Fahrzeug wenig
später aus dem Verkehr.
Vertrag abgelaufen
Bei der Kontrolle am Lkw-Anhalteplatz Parndorf stellte sich nach
Rücksprache mit der Vermieterfirma heraus, dass der Vertrag für den
Wagen bereits am Montag vor einer Woche ausgelaufen war. Außerdem
wurde mit einer ungedeckten Kreditkarte bezahlt.
Als Polizisten den 51-Jährigen daraufhin in Verwahrung nehmen
wollten, berief sich dieser lautstark darauf, Rechtsanwalt und
US-Bürger zu sein und weigerte sich laut Exekutive, das Auto zu
verlassen. Während zwei Beamte den Mann aus dem Wagen ziehen wollten,
stieg dieser plötzlich aufs Gas. Beim Davonfahren wurden die
Polizisten zur Seite gestoßen, einer gab zwei Warnschüsse ab.
Nach einer Verfolgungsjagd über die A4 in Richtung Wien mit
Spitzengeschwindigkeiten bis zu 190 km/h bremste ein
Bundesheeresangehöriger, der durch die Blaulichter der Polizeiwagen
auf den Flüchtenden aufmerksam wurde, das Fahrzeug ab und brachte es
zum Stillstand. Der Amerikaner, der noch seinen Wagen verriegelte und
Ausweichmanöver versuchte, wurde schließlich festgenommen und in die
Justizanstalt Eisenstadt gebracht. (APA)