Genf - Berufstätige Frauen sollen künftig weltweit Anspruch auf einen Mutterschaftsurlaub von mindestens 14 Wochen haben. Das fordert die überarbeitete Mutterschutz-Konvention, die am kommenden Donnerstag bei der Jahreskonferenz der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf verabschiedet wird. Bisher sah die 1952 beschlossene Konvention nur eine zwölfwöchige Abwesenheit vom Arbeitsplatz vor. Wie ein ILO-Sprecher am Freitag erklärte, gilt die Verabschiedung der neuen ILO-Konvention 103 als sicher. Nach Angaben der stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Ursula Engelen-Kefer, hatten sich zu Beginn der Konferenz vor allem die USA, Japan, Kanada, Neuseeland und Australien gegen eine Verlängerung des Mutterschaftsurlaubs gestemmt. Engelen-Kefer leitet die internationale Gewerkschafts-Delegation bei den Mutterschutz-Verhandlungen in Genf. In Österreich haben Frauen Anspruch auf sechzehn Wochen Mutterschutz. Erleichterungen für stillende Mütter Die neue Konvention sehe auch Erleichterungen für stillende Mütter vor, denen der/die ArbeitgeberIn künftig mindestens einmal pro Tag eine "Still-Pause" ermöglichen müsse, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende. "Außerdem dürfen Frauen während der Schwangerschaft und der Stillzeit nicht mehr entlassen werden", sagte Engelen-Kefer. Die Konvention von 1952 sei nur von 37 Staaten ratifiziert worden, was zum Teil auch daran gelegen habe, dass einzelne Artikel unklar formuliert worden seien und manche Staaten in Lateinamerika und Europa mit ihren Mutterschutz-Gesetzen bereits über das in der Konvention geforderte Maß hinausgingen, erklärten die Gewerkschaftsvertreterinnen. "Ich gehe davon aus, dass der neue Konventions-Text von mindestens doppelt so vielen Ländern ratifiziert wird", ergänzte Engelen-Kefer. (APA/dpa)