Wien - Nachdem die Paket- lösung für die Besetzung der 20 Führungsposten im Arbeitsmarktservice (AMS) am Dienstag gescheitert war, nahm der Sonder-Verwaltungsrat am späten Donnerstagnachmittag einen neuen Anlauf. Zu Redaktionsschluss gab es noch keine Entscheidung.

Diese dürfte nun aber keine Probleme bereiten, nachdem Co-Vorstand Herbert Böhm, der zwölf Jahre an der AMS-Spitze gestanden ist, seine Bewerbung zurückgezogen hat und damit für den von Wirtschaftsminister Wolfgang Bartenstein favorisierten Vorstand Johannes Kopf den Weg frei gemacht hat.

Zu der am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme Böhms, der darin von "politischem Powerplay"gesprochen hatte, erklärte das AMS, dass dies "keine offizielle Mitteilung des AMS gewesen"sei, sondern eine Mitteilung von Böhm persönlich. Böhm hatte in der Aussendung kritisiert, wie mit Topkräften im AMS umgegangen wird. "Jeder Theaterdirektor eines Provinztheaters weiß sechs Monate vorher, ob sein Vertrag verlängert wird oder nicht."

Bei den Postenbesetzungen geht es um die gesamte Führungsriege des Arbeitsmarktservice, also den Doppelvorstand, die neun Länderchefs sowie deren Stellvertreter. (Johanna Ruzicka, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23.6.2006)