Rostock - Erstmals in Deutschland sind am Donnerstag gentechnisch veränderte Erdäpfel zur Gewinnung von Impfstoffen angebaut worden. Bei dem von der Universität Rostock betriebenen Versuch in Groß Lüsewitz bei Bad Doberan sollen die Kartoffeln auf ihre Eignung zur Produktion von Impfstoffen getestet werden, wie Projektleiterin Inge Broer mitteilte. Die Genehmigung für die etwa 5.000 Quadratmeter große Versuchsfläche hatte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) erteilt. Freigesetzt wurden verschiedene Kartoffellinien, die Kaninchenimpfstoff, einem humanen Choleraimpfstoff sowie Kunststoff liefern sollen. Der Naturschutzbund (NABU) sieht das als Gefahr für Mensch und Umwelt an. In Deutschland gab es bisher nur Freilandversuche mit veränderten Stärkekartoffeln. Versuche mit so genannten "Pharma-Kartoffeln" waren tabu, obwohl in den USA und Skandinavien seit längerem erfolgreich damit experimentiert wird, wie ein Sprecher des Schweriner Landwirtschaftsministeriums sagte. (APA/AP)