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Polster spricht Tacheless.

Foto: Getty/Koepsel
Gelsenkirchen - Österreichs Fußball-Rekordschütze Toni Polster weilt derzeit als T-Mobile-Insider bei der WM in Deutschland und hat sich im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur vor allem von der Atmosphäre bei der Endrunde begeistert gezeigt. "Die Spiele machen mir richtig viel Spaß. Es ist ein richtiges Fest ohne Randale, alle feiern gemeinsam. Es ist wirklich toll", betonte der 42-jährige Wiener.

Überrascht hat Polster die Einigkeit im nördlichen Nachbarland, in dem auf Grund der eigenen Geschichte Patriotismus jahrzehntelang verpönt war. "Es ist wieder modern geworden, zu Deutschland zu halten. Das ist schön", meinte der langjährige Deutschland-Legionär und 44fache Torschütze für das ÖFB-Team, der seine aktive Karriere im Jahr 2000 beendete. Gleichzeitig merkte er aber an: "Das Wir-Gefühl wurde auch professionell gesteuert."

"Haben hier nichts verloren"

Dass Österreich die WM-Qualifikation erneut verpasst hat, wundert den 95fachen Ex-Internationalen nicht: "Vor noch nicht allzu langer Zeit waren wir bei Auslosungen in Topf zwei, jetzt sind wir in Topf fünf. Vom Tempo her haben wir hier nichts verloren", erklärte Polster, der die Zukunft des ÖFB-Teams im Hinblick auf die Heim-EM in zwei Jahren alles andere als rosig sieht. "Wenn sich nicht radikal etwas ändert, haben wir keine Chance. Als Patriot hoffe ich aber, dass es sich bis zur EURO 2008 noch ausgeht."

An der geographischen Größe liege es jedenfalls nicht, dass Österreich derzeit international keine gewichtige Rolle spielen kann. "Es fällt auf, dass kleine Länder, die mit Österreich vergleichbar sind, hier bei der WM mit viel Herz und Kampfgeist für positive Überraschungen sorgen und auch die Sympathien der Fans gewinnen."

Vorbild für EM 2008

Organisatorisch kann dagegen nur der WM-Gastgeber Deutschland als großes Vorbild fungieren. "Wir können uns sehr viel abschauen, 1.000 Sachen, aber die alle hier aufzuzählen, würde zu weit führen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was auf uns zukommt."

Was seinen WM-Favoriten betrifft, bleibt Polster bei seinem ursprünglichen Tipp: "Ich habe vor der WM Niederlande gesagt und werde jetzt nicht ständig meine Meinung ändern. Aber die Deutschen haben gezeigt, dass sie vorne mitspielen wollen."(APA)