Bagdad - Einen Tag nach der Entführung von etwa hundert Angestellten des irakischen Wirtschaftsministeriums haben die Geiselnehmer alle Frauen freigelassen. In der Region Taji nördlich von Bagdad habe die Polizei allerdings die Leichen zweier Geiseln gefunden, sagte ein Mitarbeiter des Ministeriums, der anonym bleiben wollte, am Donnerstag. Wie viele Menschen sich noch in der Gewalt der Entführer befanden, konnte er nicht sagen. Offenbar seien jedoch nur Schiiten verschleppt worden.

Etwa 50 bewaffnete Männer hatten am Mittwoch nach Feierabend mehrere Busse gestürmt, in denen die Angestellten von Taji aus nach Bagdad heimgebracht werden sollten. Dabei seien jedoch nur diejenigen verschleppt worden, deren Busse in Schiitenviertel fahren sollten, sagte der Ministeriumsvertreter. Die Busse, die Sunnitenviertel zum Ziel hatten, seien hingegen verschont worden. Taji liegt rund 30 Kilometer nördlich von Bagdad.

Anfang Juni waren bereits etwa 50 Menschen in Bagdad entführt worden, von denen die Mehrheit für ein Transportunternehmen mit Touren nach Jordanien und Syrien arbeiteten. 17 Geiseln kamen mittlerweile frei; das Schicksal der anderen ist unbekannt. (APA)