Aus Proben erkrankten Gewebes lassen sich wichtige Informationen über die Entstehung einer Krankheit und ihren Verlauf gewinnen. Sie liefern Daten für die Entwicklung neuartiger Medikamente. Für eine statistisch sichere Aussage würden aber mehr verschiedene Proben benötigt als in einer Gewebebank vorhanden, sagte Kurt Zatloukal vom Institut für Pathologie der Med Uni. In der nun anlaufenden zweiten Phase des "GEN-AU"-Progamms sei geplant, diese Biobank als "Genome Austria Tissue Bank" (GATiB) nach internationalen Standards (OECD-Richtlinien) auszurichten.
Dabei müssten neben technisch-logistischen Voraussetzungen - wie Standardisierung der Abläufe bei Probennahme und -konservierung, Dokumentation, Analyse und Datenverarbeitung - besonders auch die unterschiedlichen sozialen, ökonomischen, ethischen und politischen Voraussetzungen in potenziellen Partnerinstitutionen berücksichtigt werden, so Zatloukal.
Forschungsschwerpunkte: Chronische Lebererkrankungen, Leberkarzinome und Brustkrebs
Dazu gehöre die Gewährleistung des Datenschutzes: "Wenn ein Patient der Forschung freiwillig eine so persönliche Spende zukommen lässt, darf er keine Nachteile daraus ziehen." Um dieses Ziel zu erreichen, werden im GATiB-Projekt Mediziner, Informatiker und Politikwissenschafter zusammenarbeiten. Forschungsschwerpunkte sind chronische Lebererkrankungen, Leberkarzinome und Brustkrebs.