Der österreichische Casinobetreiber Casinos Austria AG (CASAG) hat 2005 in Österreich im traditionellen Casinogeschäft neuerlich einen Rückgang bei Umsatz und Gästen verbucht. Gewachsen ist der Konzern hingegen im Ausland und bei Internetspielen. Mit einem "umfassenden Restrukturierungskonzept", das derzeit umgesetzt wird und auch einen Jobabbau beinhaltet, sollen die Kosten gesenkt und die Einnahmen gesteigert werden, hieß es heute, Mittwoch, bei der Bilanzpressekonferenz in Brüssel. Positive Ergebnisse würden bereits für das Jahr 2007 angestrebt. Satter Umsatz<7b>

Der Casinos Austria-Konzern, der alle unter Casinos Austria-Management oder -Kapitalbeteiligung betrieben Casinos, die Österreichischen Lotterien und die Internetspieletochter Entertainment GmbH umfasst, steigerte den Umsatz (Bruttospielertrag, Trinkgelder, Eintritt) im Vorjahr um 16,8 Prozent auf 3,04 Mrd. Euro. Der Umsatz der Casinos Austria AG ging hingegen um 3,1 Prozent auf 283 Mio. Euro zurück, während der Umsatz der Casinos Austria International (CAI) um 25,4 Prozent auf 883 Mio. Euro stieg. Der Umsatz der Lotterien verringerte sich um 1,3 Prozent auf 1,073 Mrd. Euro. Die Entertainment GmbH wuchs im Umsatz um 54 Prozent auf 801 Mio. Euro.

Die Zahl der Casino-Gäste ging im Vorjahr bei der CASAG um 5,3 Prozent von 2,4 auf 2,3 Millionen zurück, die der CAI stieg um 6,7 Prozent von 14,9 auf 16,2 Millionen. Insgesamt besuchten im Vorjahr 18,5 Millionen Gäste (plus 6,9 Prozent) einen österreichischen oder internationalen Casinobetrieb der Casinos Austria. 36 Prozent der 2,3 Mio. Gäste in österreichischen Casinos kamen im Vorjahr aus dem Ausland, hauptsächlich aus Deutschland, Italien und der Schweiz. Fast jeder zweite Gast war weiblich. 17 Prozent aller Gäste kamen zum ersten Mal in ein Casino. Von Jänner bis Mai 2006 stieg die Zahl der Besucher in Österreich um 2 Prozent und international um 8,4 Prozent.

Steuer

Die Steuerleistung der CASAG ging in Österreich im Vorjahr von 140 auf 135 Mio. Euro zurück, die der Lotterien von 395 auf 390 Mio. Euro. Die Steuerleistung des Casinos Austria-Konzerns, der nach der Austria Tabak in Österreich der zweitgrößte Steuerzahler ist, verringerte sich damit von 535 auf 525 Mio. Euro.

Die Zahl der Mitarbeiter stieg im Vorjahr im Konzern um 12,8 Prozent auf 10.868 Beschäftigte. Während die Zahl in der CASAG (1.800 Mitarbeiter) und den Lotterien (400 Mitarbeiter) unverändert blieb, stieg sie bei der CAI von 7.400 auf 8.600 Beschäftigte und bei der Entertainment von 35 auf 68 Beschäftigte. 300 Mitarbeiter hätten bisher die Abfertigungs-Angebote für einen freiwilligen Austritt aus dem Unternehmen angenommen, hieß es. Mit 1. September sollen die 12 österreichischen Casinos außerdem eine neue Struktur u.a. mit veränderter Ergebnisverantwortung bekommen.

Die Casinos Austria AG hat die Alleinkonzession für 12 Casinos in Österreich und ist Muttergesellschaft der international tätigen Casinos Austria International mit 74 Spielbetrieben in Europa, Afrika, Amerika, Asien, Australien und auf Kreuzfahrtschiffen auf Weltmeeren mit 1.100 Spieltischen und 11.000 Spielautomaten. Die CASAG ist mit 34 Prozent an den Österreichischen Lotterien beteiligt. Die CASAG und die Lotterien halten je 50 Prozent an der Internetspielefirma Entertainment GmbH, die die Internet-Spieleplattform "win2day.at" und die Video Lotterien Terminals (Marke WINWIN) umfasst und 56 Prozent an der Österreichischen Sportwettengesellschaft tipp3 hält.(APA)