P Photo/Kai-Uwe Knoth
Ein Programm, das das Bier im Kühlschrank abzählt. Ein "Phras-O-Mat", mit dem man so sprechen kann wie die Typen aus dem Marketing. Eine Musikmaschine, die einen lukrativen Plattenvertrag verspricht. Mit solchen geschäftskritischen Anwendungen wartet ein Buch zum Erlernen der Programmiersprache Java auf, das ein völlig neues Konzept verfolgt.

Humor, einfache Übungen und knifflige Rätsel

Die amerikanischen Autoren Kathy Sierra und Bert Bates gehen davon aus, dass sich das Gehirn aus einer natürlichen Abwehrhaltung dagegen sträubt, einen so komplexen und trockenen Stoff zu lernen wie eine Programmiersprache. Deswegen setzen sie Bilder, Wiederholungen, eine gehörige Portion Humor, einfache Übungen und knifflige Rätsel ein, um das lernunwillige Gehirn zu überlisten. Von den Lesern wird verlangt, dass sie das Buch "Java von Kopf bis Fuß" gründlich von vorn bis hinten durcharbeiten und alles mitmachen, was von ihnen gefordert wird.

Eigene Antworten

Ein gespitzter Bleistift fordert dazu auf, die Buchseite mit eigenen Antworten zu füllen. Mit einem Paar Trainingsschuhe gekennzeichnete Übungen dürfen nicht übersprungen werden, und ein Puzzle-Baustein lädt dazu ein, ein Rätsel zu lösen. Erst wenn man sich selbst daran versucht hat, darf man die eigenen Versuche mit den Lösungen am Ende jedes Kapitels vergleichen.

Nicht ohne Code

Ganz ohne Code geht es natürlich nicht - schließlich besteht darin auch das Ziel des angehenden Java-Programmierers. Die Code-Beispiele sind aber bewusst kurz gehalten und werden in einem umgangssprachlichen Stil verständlich erklärt. Abgeraten wird den Anfängern davon, eine integrierte Entwicklungsumgebung (IDE) wie Eclipse zu verwenden. Einzige Arbeitsmittel sind das Java-SDK (Software Development Kit), das kostenlos im Internet heruntergeladen werden kann, und ein einfacher Text-Editor.

Voraussetzungen

Die Autoren wünschen sich zwar von ihren Lesern ein paar Grundvoraussetzungen - dass man sich etwa schon einmal mit einer Skriptsprache wie PHP beschäftigt hat. Das Buch ist aber so klar aufgebaut, dass auch Anfänger schnell mit grundlegenden Java-Konzepten wie Variablen, Methoden, Arrays und Klassen zurecht kommen.

"Ihr Gehirn arbeitet am besten in einem schönen Flüssigkeitsbad."

Kommt es bei der Arbeit mit dem Java-Lehrbuch doch einmal zu Ermüdungserscheinungen, so empfehlen die Autoren, kein Bier, sondern viel Wasser zu trinken: "Ihr Gehirn arbeitet am besten in einem schönen Flüssigkeitsbad." Ist der Leser nach der Beschäftigung mit Datenstrukturen und verteilten Anwendungen im Netz bei der letzten Seite angekommen, besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass er oder sie nicht nur in Java denkt, sondern auch in dieser Sprache zu träumen angefangen hat.(APA/AP)