Auf Ablehnung sind am Dienstag die Aussagen des Wiener Bürgermeisters Michael Häupl (SPÖ) zum ORF bei den Redakteuren der "Zeit im Bild" gestoßen. "Falls die Aussagen des Wiener Bürgermeisters zur Rettung des ORF gedacht waren, brauchen die Redakteure der "Zeit im Bild" demnächst Hilfe zur Rettung von den Rettern", wurde in einer Aussendung der "ZiB"-Redakteurssprecher kritisiert.

"Wir weisen derartige Vorwürfe zurück"

Man stößt sich am Vergleich Häupls von ORF und dem früheren Sowjet-Organ "Iswestija": "Wir betrachten es als ausgeschlossen, dass selbst durchsetzungskräftigste Chefredakteure gegenwärtig der 'Zeit im Bild' den Charakter der 'Iswestija' geben können. Wir weisen daher derartige Vorwürfe zurück."

Zwar führe man derzeit "aus gutem Grund" eine engagierte Diskussion über Qualität und journalistische Standards. Die "ZiB"-Redakteure seien aber keinesfalls von einer Partei "direkt übernommen worden". Gerade angesichts der heiklen Debatte erwarte man sich von Unterstützern eines objektiven öffentlich-rechtlichen Rundfunks "mehr Sensibilität", hieß es abschließend: "Andernfalls scheinen uns solche Initiativen zur Stärkung der Unabhängigkeit äußerst unglaubwürdig." (APA)