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Foto:AP/Stache
Frankfurt - Mit Argentinien und den Niederlanden knallen gleich zwei potenzielle Titelanwärter in der Gruppenphase aufeinander. Allerdings mit der Einschränkung, dass am Mittwochabend im Frankfurter Waldstadion keiner der beiden Mannschaften mehr etwas passieren kann. Denn nach jeweils zwei Siegen (Argentinien 2:1 gegen die Elfenbeinküste und 6:0 gegen Serbien-Montenegro, Niederlande 1:0 gegen die Serben und 2:1 gegen die Afrikaner) sind sowohl "Gauchos" als auch "Oranjes" aus der Gruppe C für das Achtelfinale qualifiziert.

Neben dem Prestigedenken geht es also nur um den Gruppensieg, den sich die Südamerikaner dank der klar besseren Tordifferenz schon bei einem Remis sichern würden, wobei wohl für beide der Gedanke an den Achtelfinalgegner (Portugal oder höchstwahrscheinlich Mexiko) eher noch zweitrangig sein dürfte. Daher wollen auch beide Teamchefs, Jose Pekerman bzw. Marco van Basten ihre mit einer gelben Karte belasteten Stammspieler und was den Argentinier betrifft vielleicht auch den einen oder anderen Akteur für die nächste, wichtigere Aufgabe schonen.

Die "Gelben" bei den Gauchos, die bisher den stärksten Eindruck bei dieser WM hinterlassen haben, heißen Gabriel Heinze, Hernan Crespo und Javier Saviola, für die Gabriel Milito, Carlos Tevez und Julio Cruz zum Einsatz kommen sollen. Möglicherweise wird auch Spielmacher Juan Roman Riquelme pausieren, dessen Rolle Pablo Aimar übernehmen könnte. Pekerman hat ja ein Luxusproblem, stehen doch in seinem Kader noch eine Reihe weiterer herausragender Akteure (wie u.a. Sturm-Talent Messi). Gleich 13 Akteure seines Aufgebots hat die 56-jährige "Vaterfigur" bereits als Unter-20-Coach trainiert, elf davon waren mit ihm auch Weltmeister (er holte drei Titel) in dieser Kategorie geworden.

"Für uns ist es eine Herausforderung den bisher gezeigten Standard zu halten", betont Stürmer Crespo, der allerdings auch davon überzeugt ist, dass die gegen die Serben gezeigte Leistung vor allem in der Offensive nur noch sehr schwer zu übertreffen sein dürfte.

Die Niederländer haben in ihren ersten zwei Spielen bereits sechs gelbe Karten (Arjen Robben, Giovanni van Bronckhorst, Mark van Bommel, Joris Mathijsen, Khalid Boulahrouz, John Heintinga) "aufgerissen", die möglicherweise alle nicht spielen werden. "Aber ich werde dennoch eine kampfstarke Mannschaft mit elf Akteuren aufstellen", meinte dazu Van Basten, der "gerne Gruppensieger" werden möchte. "Ein Match gegen Argentinien ist auch immer etwas Besonderes", bekräftigte der Teamchef. Er sei mit dem bisher Gezeigten zufrieden, "aber es ist noch einiger Raum nach oben offen".

In den bisherigen WM-Duellen zwischen Argentinien und den Niederlanden behielten die Gauchos nur beim 3:1 in der Verlängerung erzielten WM-Triumph 1978 im eigenen Land gegen die damals von Ernst Happel betreuten "Oranjes" die Oberhand. 1974 schossen die Europäer die Südamerikaner in Gelsenkrichen mit 4:0 ab, 1998 warfen die Niederländer die Argentinier in Marseille im Viertelfinale mit 2:1 aus dem Bewerb. Von den sieben Duellen (auch freundschaftlicher Art) gewannen die Südamerikaner bisher ein einziges. (APA/Reuters)

  • ARGENTINIEN - NIEDERLANDE
    (Frankfurter Stadion, 21 Uhr, Schiedsrichter Luis Medina Cantalejo/Spanien):

    Argentinien: 1 Abbondanzieri - 21 Burdisso, 2 Roberto Ayala, 15 Milito, 3 Sorin - 18 Maxi Rodriguez, 8 Mascherano, 5 Cambiasso, 10 Riquelme oder 16 Aimar - 11 Tevez, 20 Cruz Es fehlt: Luis Gonzalez (verletzt/Leiste) Fraglich: Heinze, Crespo, Saviola (alle gelb-belastet)

    Niederlande: 1 Van der Sar - 12 Kromkamp, 13 Ooijer, 2 Jaliens, 15 De Cler - 6 Landzaat, 20 Sneijder, 8 Cocu - 7 Kuijt, 9 Van Nistelrooy, 17 Van Persie Fraglich: Robben, van Bommel, van Bronckhorst (alle gelb-belastet)