Foto: Weingut Juris - Axel Stiegelmar
Wie schmeckt nun unterschiedliche Herkünfte in Weinen? Axel Stiegelmar hat zu diesem Thema eine Pinot-Noir-Box zusammengestellt.

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Was hat es nun tatsächlich auf sich mit „Terroir“? Für diesen Begriff gibt es im önologischen Zusammenhang eigentlich keine adäquate Übersetzung, weil er für die komplexen Zusammenhänge zwischen Herkunft, Mikroklima und Bodentyp am Standort sowie Weinstock und Vinifizierung steht. Nicht jeder Wein hat es, auch wenn „Terroir“ sehr gerne strapaziert wird. Um zu zeigen, was damit gemeint ist und wie so etwas schmecken kann, hat Axel Stiegelmar vom Weingut Juris in Gols nun eine Box mit vier hochklassigen Pinot Noirs zusammengestellt, die gleich vinifiziert wurden, aber von verschiedenen Standorten mit jeweils unterschiedlichen Böden und Kleinklimaten kommen. Die Weingärten wurden - mit einer älteren Ausnahme, die aus 1985 ist - 2001 gepflanzt. Mitgeliefert wird eine Landkarte und eine detaillierte Beschreibung der jeweiligen Lage.

Pinot Noir wählte Stiegelmar weil er erstens ein Fan der und zweitens auch Spezialist für diese Sorte ist, die bei gutem Handling Terroir sehr ausgeprägt im Wein widerspiegelt - man denke an rote Burgunder. Pinot Noir erfreut sich derzeit vor allem unter Winzern steigender Beliebtheit: Viele schätzen die Herausforderung und versuchen sich derzeit an dieser Rebsorte, die unter anderem wegen ihrer Dünnhäutigkeit (platzt leicht auf, was wieder Fäulnis und Verderben nach sich zieht etc.) sowohl im Weingarten wie auch im Keller schwierig ist wie kaum eine andere. Unter den Weintrinkern hat Pinot Noir einen starken Erklärungsbedarf, da gar nicht wenige – darunter auch Weinkundige - einem Wein, der eben hellrot und durchscheinend ist, nichts Großes zutrauen. Pinot glänzt nie durch Wucht und dunkle Farbe, sondern durch an Erd- und Himbeeren erinnernde Fruchtaromen, Feingliedrigkeit, Eleganz und Komplexität.

Stiegelmars vier Pinot Noirs sind Prototypen der Rebsorte des Jahrgangs 2004 und erhalten ihre unterschiedlichen Charakteristiken durch die vier Bodenarten, die Unterschiede in den Weinen mögen „erkostet“ werden. Die detaillierten Boden-, Lagen- und Verarbeitungsbeschreibungen in der Box sind als Information und Anleitung gedacht. Für Pinot-Freaks, Sammler und alle, die Spaß daran haben, dass Wein lebt und daher einfach nicht immer gleich schmecken muss. (ls)

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Die Box kostet 120 Euro ab Hof und in ausgewählten Vinotheken. Die Auflage wurde mit 500 Stück limitiert.