Nach der Aufregung um drei Bombenattrappen in der
Wiener Innenstadt sperrte die Polizei die Gebiete rund um Burgring,
Johannesgasse und Franzensbrückenstraße großräumig ab. Anrainer und
Geschäftsleute, die den Ring etwa an der Kreuzung
Parkring-Schubertring-Johannesgasse überqueren wollten, fanden sich
vor rot-weißen Absperrbändern wieder. "Das ist ja eine Komödie",
sagte ein Anrainer zur APA. Andere gingen mit dem Besuch von
US-Präsident Bush härter ins Gericht: "Die Bomben sind in den Köpfen
der Amerikaner", sagte Hannes Eder, Pensionist aus Wien.
Gegen 9.15 Uhr war der Entschärfungsdienst eingetroffen. Danach
ging für Autos wie Passanten am Ring nichts mehr. Duzende Beamte
riegelten das Gebiet ab. Genervte Geschäftsleute konnten nicht zur
Arbeit, Touristen mussten mit Koffern Umwege gehen. Schaulustige
waren kaum gekommen.
"Wichtigtuerei"
"Das ist doch alles Wichtigtuerei der Amerikaner", meinte der
Simmeringer Pensionist. "Ich werde dem Weißen Haus ein E-Mail
schreiben, dass wir Bush da nicht brauchen. Die Absperrung "ist
natürlich eine Behinderung für alle Arbeitenden - aber bevor etwas
passiert, ist das besser", sagte eine ältere Passantin zur APA.
"Besser als von einer Bombe gesprengt zu werden", meinte auch ein
Geschäftsmann. Teils kamen auch wüste Beschimpfungen von Passanten:
"Es sind ja alle völlig wahnsinnig", rief ein Radfahrer im
Vorbeifahren.
"Erfreut ist natürlich keiner", sagte ein Verkehrspolizist zur
APA. "Dass alle Passanten gelassen bleiben, können wir nicht
behaupten." Die Einsatzkräfte hätten für solche Fälle jedoch
trainiert. Auf die Frage, wie er das Gefahrenpotenzial während des
Bush-Besuchs einschätze, antwortete er nur mit "Bush" - da sei alles
möglich. (APA)