Paket 1
Gegen 7.30 Uhr hatte laut Innenministeriums-Sprecher Oberst Rudolf Gollia ein Sprengstoff kundiger Polizist am Burgring 1 in der Inneren Stadt den ersten Alarm gegeben: Ein verdächtiger Koffer war mit Klebeband an einem Elektro-Kasten angebracht. Drähte lugten heraus, eine Antenne war daran angebracht. Ein Roboter barg das Paket, legte es auf einer Grünfläche ab und brachte es um 8.55 Uhr zur Detonation. Nun zeigte sich, dass es keine echte Bombe war. Das Paket war lediglich mit Kabeln, Uhren und Batterien gefüllt.
Paket 2
In der Johannesgasse 31 in der City beim Hotel Intercontinental, wo US-Präsident George W. Bush Dienstagabend absteigen wird, wurde um 8.06 Uhr von einem "Parksheriff" ein brauner Lederkoffer gefunden. Entgegen ersten Informationen verzichtete man dort auf eine Sprengung, sondern öffnete ihn händisch. Er enthielt lediglich ungefährliche Kabel und Dosen.
Paket 3 - mit Nachricht
Das dritte Paket in der Franzensbrückenstraße 2 bei der Schüttelstraße, das eine Anruferin gegen 8.00 Uhr gemeldet hatte, erschien zunächst am verdächtigsten. Es war nicht auf den ersten Blick als Attrappe ersichtlich. Ein so genanntes Sprengstoffspray, das allerdings sehr empfindlich reagiert, hatte sogar ein positives Ergebnis angezeigt, so die Polizei. Man entschloss sich zur Sprengung, die gegen 9.00 Uhr durchgeführt wurde. In dem verdächtigen Konstrukt befanden sich Drähte, Batterien und andere technische Gegenstände.
Außerdem fanden die Ermittler einen Zettel mit einer Botschaft: "Viel Mist - viel Feinde", habe auf dem Schreiben gestanden, so der Sprecher der Bundespolizeidirektion, Manfred Reinthaler.
Nachahmer im Stadtpark
Auch eine Nachahmung habe es laut Reinthaler bereits gegeben. Nachdem erste Berichte über die Medien gegangen seien, habe man im Stadtpark einen Koffer gefunden, der nur zu Beginn Anlass zur Sorge gab: "Es war gleich klar, dass keine Gefahr besteht," so Reinthaler. Der Koffer wurde nicht gesprengt. Ein Zettel mit dem Wort "Gastgeschenke" fand sich im Inneren.
Bis zu sechs Monate Haft möglich
Der- oder diejenigen, die die Bombenattrappen hergestellt und platziert haben, können - falls sie erwischt werden - wegen Vortäuschung einer strafbaren Handlung mit bis zu sechs Monaten Haft bestraft werden. Als Kavaliersdelikt sei dies nicht einzustufen, hieß es bei den Behörden.
Das Landesamt für Verfassungsschutz ist mit den Untersuchungen der gefundenen Pakete befasst, Innenministeriumssprecher Rudolf Gollia geht von keinem islamistisch-terroristischen Hintergrund aus.
Großräumige Absperrungen